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    Ausgabe 43 - 27. November 2007


    Ausgabe 43 vom 27. November 2007


    Das Martin-von-Wagner-Museum feiert

    Zum Jubiläum öffentlicher Festakt mit Minister Goppel

    C.G. Küchler: Bildnis von Martin von Wagner, 1836Vor 150 Jahren, am 7. Dezember 1857, unterzeichnete Johann Martin von Wagner die Schenkungsurkunde, mit der er der Universität Würzburg seinen Kunstbesitz übereignete. Dieses Jubiläum feiert das nach dem Kunstsammler benannte Museum der Universität am Dienstag, 4. Dezember, ab 18 Uhr mit einem öffentlichen Festakt in der Neubaukirche.

    Auf die Begrüßung durch Professor Ulrich Sinn, den geschäftsführenden Vorstand des Museums, folgen Grußworte von Bayerns Kunst- und Wissenschaftsminister Thomas Goppel, von Oberbürgermeisterin Pia Beckmann und Universitätspräsident Axel Haase. Anschließend spricht der Kunsthistoriker Professor Stefan Kummer, Leiter der Neueren Abteilung des Wagner-Museums. Er führt in die Sonderausstellung ein, die das Museum zu seinem Jubiläum zeigt. Die Schau gibt Einblick in die facettenreiche Kunstsammlung des Mäzens Martin von Wagner; sie ist vom 5. Dezember bis 24. Februar zu sehen (Bericht in der kommenden Ausgabe von Uni-Intern).

    Nach einem musikalischen Zwischenspiel – gestaltet von Verena Fischer (Traversflöte), Stefan Fuchs (Barockcello) und Henrike Seitz (Cembalo) – ist dann Professor Raimund Wünsche an der Reihe: Der Direktor der Staatlichen Antikensammlung und Glyptothek in München hält den Festvortrag. Im Anschluss an den Festakt können die Gäste bei einem Empfang einen ersten Blick in die Sonderausstellung „Johann Martin von Wagner – Künstler, Sammler und Mäzen“ werfen. Die Schau verteilt sich auf beide Abteilungen des Museums im Südflügel der Residenz.

    Zur Geschichte des Martin-von-Wagner-Museums

    Die kunstgeschichtliche Sammlung der Universität Würzburg geht bis in das ausgehende 18. Jahrhundert zurück. Ihre Ausgestaltung im Sinne eines „Akademischen Kunstmuseums“ erfolgte seit 1832, später wurden die Lehrstühle für Archäologie und Kunstgeschichte an das Museum angebunden. 1837 dann wurde das Universitätsmuseum auf Geheiß König Ludwigs I. für die Öffentlichkeit geöffnet. Seitdem nimmt es – als das erste und älteste Würzburger Museum – einen über die Universität hinausreichenden Bildungsauftrag wahr.

    Von Anfang an erfreute sich das Museum, das anfänglich als „Ästhetisches Attribut“ bezeichnet wurde, der Förderung durch private Stifter, die die Bestände beider Abteilungen mit großzügigen Schenkungen rasch anwachsen ließen. Dieser Zuspruch von außen dauert bis heute an. Die Stiftung Martin von Wagners jedoch nimmt innerhalb dieser Tradition in jeder Hinsicht eine Sonderstellung ein: Der Kunstbesitz des gebürtigen Würzburgers umfasste, abgesehen von Gemälden und Skulpturen, weit über 10.000 Handzeichnungen, mehr als 20.000 Kupferstiche und über 250 Kupferstichbände. Seine Antikensammlung bestand aus circa 300 Objekten, vor allem aus griechischen und römischen Marmorarbeiten, aus Terrakotten, Gläsern und ägyptischen Stücken.

    Ein Kernelement seiner Stiftung stellte der mit 42.500 Gulden ausgestattete Stiftungsfonds dar, aus dessen Erträgen großzügig besoldete Studien- und Fortbildungs-Stipendien für junge fränkische Künstler finanziert wurden. Ferner waren die Mittel zum Ausbau der Museumsbestände bestimmt. Dieser Finanzquelle, die über sechs Jahrzehnte hinweg ergiebig war, verdankt vornehmlich die Antikenabteilung ihr Anwachsen zu einer auch international bedeutsamen Sammlung griechischer Vasen. Die Inflation von 1923 und die Währungsreform von 1948 ließen jedoch das Stiftungskapital auf einen heute kaum noch wahrnehmbaren Wert schmelzen.

    Die Bombennacht des 16. März 1945 traf Stadt und Universität Würzburg auf das Schwerste. Auch das Martin-von-Wagner-Museum blieb nicht verschont. Zwar wurden die meisten Originalwerke gerettet, doch gab es auch erhebliche Verluste zu beklagen. Aus dem ursprünglichen Bestand der Neueren Abteilung fehlen seither unter anderem Tausende von Druckgrafiken italienischer und niederländischer Künstler des 16. bis 18. Jahrhunderts, darunter circa 130 Rembrandt-Radierungen. Die Antikenabteilung verlor ihre bedeutende Münzsammlung. Am schwersten aber wog der Verlust ihrer Sammlung von Gipsabgüssen nach antiken Werken – sie war eine der ältesten und umfangreichsten Sammlungen ihrer Art mit zahlreichen Unikaten.

    Die Würzburger Residenz

    Seit 1963 hat das Wagner-Museum seine Räume im Südflügel der Würzburger Residenz; die finanzielle Grundausstattung erfolgt über den Haushalt der Universität. Bei seiner Öffentlichkeitsarbeit erfreut sich das Museum der Förderung durch Bürger und Firmen der Region. Der Museumsarbeit kommen zwei Stiftungen zu Gute: der 1967 vom Bankhaus Reuschel & Co eingerichtete Reuschel-Fonds und seit 2006 der speziell an die Antikenabteilung gerichtete Margarete-Gundlach-Fonds in der Wilhelm-H.-Ruchti-Stiftung.

    Das Martin-von-Wagner-Museum heute

    Gemessen an seinem Umfang und dem Rang seiner Kunstwerke ist das Martin-von-Wagner-Museum auf dem europäischen Kontinent ohne Parallele und gehört im weltweiten Vergleich zur Spitzengruppe der universitären Kunstsammlungen. Die Sammlungen sind auf vielfältige Weise in die Lehre und Forschung der Klassischen Archäologie und der Kunstgeschichte eingebunden. Beide Lehrstühle treten jährlich mit Sonderausstellungen in Erscheinung; sie kooperieren außerdem mit den örtlichen Museen, Schulen und weiteren kulturellen Einrichtungen. Die Einbindung der Studierenden in die Öffentlichkeitsarbeit hat vor 16 Jahren zur Gründung der Studentischen Museumsinitiative geführt, die inzwischen als eingetragener Verein ein kraftvolles Element in der Museumsarbeit darstellt.

    Neuere Abteilung

    Die Gemäldesammlung ist zu großen Teilen eine Studiensammlung, umfasst aber auch viele Meisterwerke. Vertreten sind vor allem Bilder deutscher, italienischer und niederländischer Meister vom 14. bis zum 20. Jahrhundert. Die bekanntesten Werke sind einige niederländische Stilleben und mehrere Gemälde von Giovanni Battista Tiepolo. Sehr bedeutend sind auch die raren Werke der Würzburger Malschule des 15. Jahrhunderts.

    In der Skulpturensammlung befinden sich vorwiegend deutsche Plastiken vom 15. bis zum 20. Jahrhundert, darunter bekannte Werke Tilman Riemenschneiders. Von hohem Rang ist die Sammlung von rund 16.000 Handzeichnungen. Darunter sind insbesondere die Zeichnungen italienischer Meister des 16. und 17. Jahrhunderts, der Tiepolo und vieler Würzburger Hofkünstler des 18. Jahrhunderts bemerkenswert. Als herausragend gilt auch die Skizzenbuchsammlung. Ein besonderes Merkmal der Graphischen Sammlung ist nicht zuletzt, dass sie viele Künstlernachlässe umfasst.

    Antikenabteilung

    Die Antikenabteilung vereinigt Kunstwerke vom 4. Jahrtausend vor Christi Geburt bis in die frühbyzantinische Zeit des 5. Jahrhunderts nach Christus. Ihr Bestand ermöglicht es, die von wechselseitiger geistiger und künstlerischer Beeinflussung geprägte Entwicklung der Kulturen des Mittelmeerraums zu veranschaulichen. Der Fundus umfasst Zeugnisse der Kykladenkultur des 3. Jahrtausends, aus Anatolien und dem Iran; ein reicher Bestand beleuchtet die etruskische Kultur. Die ägyptische Sammlung hat durch Schenkungen aus jüngerer Zeit eine Bereicherung erfahren, so dass sich mit ihr die ägyptische Totenreligion dokumentieren lässt.

    Das Herzstück der Antikenabteilung bildet die umfangreiche Sammlung griechischer Vasen, darunter einzigartige Meisterwerke von höchster Qualität und Originalität aus dem 6. bis 4. Jahrhundert vor Christus. In seiner künstlerischen Qualität und mit seiner Ikonographie gehört der Würzburger Vierjahreszeiten-Altar zu den Schlüsselwerken der römischen Kunst.

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    Nobelpreisträger Neher referiert

    Am Donnerstag, 29. November, ist Professor Erwin Neher zu Gast im Physiologischen Institut der Universität. Er wird um 15.30 Uhr im Hörsaal einen wissenschaftlichen Vortrag über die Rolle des Kalziums bei der Neurotransmitterfreisetzung halten. Neher ist Direktor der Abteilung Membranbiophysik am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen. Er hat viele Auszeichnungen erhalten; unter anderem bekam er 1991 zusammen mit Bert Sakmann den Nobelpreis für Physiologie und Medizin. Die beiden Forscher haben Ende der 70er-Jahre in Göttingen die so genannte Patch-Clamp-Technik entwickelt, mit der Ionenströme durch ein einzelnes Kanalprotein messbar wurden. Diese Technik besitzt ihre grundlegende Bedeutung darin, dass die Ursachen von fehlgesteuerten Signalen in Zellen aufgeklärt werden konnten, zum Beispiel bei neuronalen Störungen oder bei gestörter Muskelerregung.

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    Kulturgeschichte in ihren Anfängen

    Frank Falkenstein ist neuer Lehrstuhlinhaber in der Vor- und Frühgeschichtlichen Archäologie

    Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie beschäftigt sich mit der Kulturgeschichte des Menschen von seinen ältesten Erscheinungsformen bis an die Schwelle zur historischen Zeit. Wie ist die technische Entwicklung vor rund 5000 Jahren verlaufen? Wie haben die Menschen sich damals ihr Auskommen gesichert? Wie beeinflussen sich Mensch und Umwelt gegenseitig? Auch Professor Frank Falkenstein bearbeitet in seiner Forschung vor allem kulturwissenschaftliche Fragestellungen – zunehmend auch unter Zuhilfenahme naturwissenschaftlicher Methoden. Der 43-jährige Archäologe ist neu an die Universität Würzburg berufen und hat seit diesem Semester den Lehrstuhl für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie inne.

    Professor Frank Falkenstein; Foto: Margarete PauliIn seiner Lehre will sich Falkenstein vor allem auf die jüngere Vorgeschichte konzentrieren, das heißt die Epochen der Jungsteinzeit, der Bronzezeit und der vorrömischen Eisenzeit. In dieser Zeitspanne, die sich von circa  6000 vor Christus bis etwa in die Zeit um Christi Geburt erstreckt, kam es zu fundamentalen Innovationen wie zum Beispiel der Einführung von Landbau und Tierhaltung, der Erfindung von Keramik, Pflug und Wagen oder der  Entwicklung von Kupfer- und Eisentechnologien. In dieser Zeit sind auch die ersten städtischen Zentren im nordalpinen Raum entstanden.

    Nicht zuletzt, weil die meisten Absolventen in seinem Fach in diesem Raum einmal ein berufliches Auskommen finden wollen, will Falkenstein einen regionalen Schwerpunkt seiner Lehre auf Mitteleuropa - insbesondere in Süd- und Ostdeutschland – legen. Gegenstand der Lehre sind die archäologischen und naturwissenschaftlichen Quellen, darunter Siedlungen, Gräber und Hortfunde als wichtigste Exponenten. Seit einigen Jahren führt Falkenstein zusammen mit Kooperationspartnern aus dem In- und Ausland Feldforschungen an frühbronzezeitlichen Zentralsiedlungen am Fuße des Slowakischen Erzgebirges durch. Dabei will man vor allem neue Erkenntnisse über technische, organisatorische und soziale Facetten der frühmetallzeitlichen Kupfergewinnung erhalten.

    Frank Falkenstein hat an der Freien Universität Berlin studiert. Von 1996 bis 2006 war er am Institut für Ur- und Frühgeschichte an der Universität Heidelberg zunächst als Assistent, dann als Hochschuldozent tätig. Zuletzt war er Professor für Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie an der Universität Bamberg.

    Kontakt: Prof. Dr. Frank Falkenstein; T (0931) 31-2800;  Frank.Falkenstein@uni-wuerzburg.dewww.vfg.uni-wuerzburg.de

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    Bienenforscher bundesweit im Kino

    Er ist als Weihnachts-Familienfilm gedacht: „Bee Movie – das Honigkomplott“. Dieser Streifen aus den amerikanischen Dreamworks-Studios läuft im Dezember 2007 in den deutschen Kinos an und dreht sich um das Leben der Honigbienen.

    Biene auf Blüte; Foto: Helga R. HeilmannKein Wunder, dass der Bienenforscher Jürgen Tautz von der Uni Würzburg im vergangenen Jahr hellhörig wurde, als er von dem Filmprojekt Wind bekam. Der Professor und sein Team vom Biozentrum sind schließlich nicht nur Experten in Sachen Bienen – sie haben auch jede Menge Foto- und Videomaterial über die Insekten auf Lager.

    Biene besucht Blüte – Szene aus dem Kurz-Trailer „Die Honigmacherinnen“. Foto: Helga R. Heilmann

    Tautz wurde also aktiv. Ihm schwebte ein selbst produzierter Info-Film über Bienen vor, der im Umfeld des Bee Movie gezeigt werden sollte – ein schöner Werbeeffekt für seine Würzburger Forschungsgruppe, die Beegroup. Die Hauptmotivation für die Aktion allerdings entsprang dem Wunsch, einem größeren Publikum Einblicke in das wahre Leben der Honigbienen zu gewähren und auf die Bedeutung der Bienen für den Menschen sowie auf die zunehmend schwierige Lage der Bienen hinzuweisen. Der Professor und der Geschäftsführer des Vereins Bienenforschung Würzburg, Ernst A. Hestermann, gewannen die Kinokette Cineplex für das Projekt. Sie lieferten Bilder und Video-Clips und engagierten mit Mitteln des Vereins einen Profi-Sprecher des Bayerischen Rundfunks.

    Den drei Minuten dauernden Kurz-Trailer „Die Honigmacherinnen“ zeigt die Kinokette nun in ihren mehr als 80 Standorten deutschlandweit zum einen zur Vorabwerbung für das Bee Movie, zum anderen dann auch im Vorprogramm direkt vor dem Hauptfilm. Von der Cineplex-Homepage führt ein Link auf die Internet-Seiten des Würzburger Biozentrums, wo der Film schon jetzt hinterlegt ist: https://www.biozentrum.uni-wuerzburg.de/bienenforschung/startseite/

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Jürgen Tautz, T (0931) 888-4319, tautz@biozentrum.uni-wuerzburg.de

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    Chemie-Symposium der Studierenden

    Sehen, was andere oder ehemalige Kommilitonen an der Fakultät für Chemie und Pharmazie machen, eigene Forschungsergebnisse präsentieren, Posterpreise gewinnen. Das Würzburger Jungchemiker-Forum lädt am Dienstag, 4. Dezember, zu seinem ersten Chemie-Symposium ein.

    Erstes Chemie-Symposium des Würzburger Jungchemiker-ForumsAngesprochen sind Studierende, Diplomanden und Doktoranden. Sie müssen nicht zwangsläufig Chemiker sein, sondern können auch aus anderen Fächern kommen, die im Zusammenhang mit Chemie stehen. Mit ihrer Tagung, der Chem-SyStM, wollen die Veranstalter den Austausch zwischen jungen Wissenschaftlern fördern.

    Das Symposium beginnt um 13 Uhr im Zentralgebäude Chemie der Uni am Hubland-Campus. Es endet mit einem Vortrag, den Professor Helmut Ringsdorf von der Uni Mainz um 17.30 Uhr hält. Sein Thema: „Steps across borders! What do creativity, intelligence and responsibility have in common? Or: Humorous and serious remarks about the socio-political and the socio-economical responsibility of our Universities“.

    Die Teilnahme am Symposium ist kostenfrei, weitere Informationen zum Programm gibt es auf der Homepage des Jungchemikerforums: www.jcf-wuerzburg.de

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    Den Kahlgrünner Dialekt hörbar gemacht

    Fränki – Schüler in Unterfranken erforschen ihren Dialekt“. Dieses Projekt läuft an der Uni Würzburg seit Oktober 2006, wissenschaftlich betreut durch das Unterfränkische Dialektinstitut (UDI) am Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft und gefördert von der Robert-Bosch-Stiftung (Stuttgart). Im Schuljahr 2006/07 nahmen daran etwa 250 Achtklässler aus acht unterfränkischen Gymnasien teil.

    Teilnehmer am Projekt:

    Präsentierten ihr Projekt vor Publikum in Essen (von links): Lehrerin Karin Stock, UDI-Mitarbeiterin Christina Albert, die „Fränkis“ Sarah Glaab, Niklas Kirchner und Jasmin Bleul sowie die UDI-Mitarbeiterinnen Monika Fritz-Scheuplein und Judith Koberstein. Foto: privat


    Am 16. und 17. November hatte die Stiftung zu ihrem zweiten Denkwerk-Symposium in die Zeche Zollverein nach Essen eingeladen. Als Vertreter des Fränki-Projekts waren neben den UDI Mitarbeiterinnen Monika Fritz-Scheuplein, Christina Albert und Judith Koberstein auch zwei Schülerinnen und ein Schüler mit ihrer Lehrerin Karin Stock vom Spessart-Gymnasium Alzenau angereist. Neben vier anderen Teams waren nämlich die Alzenauer „Fränkis“ ausgewählt worden, ihr Projekt in einem 20-minütigen Vortrag zu präsentieren und in einer anschließenden Diskussion Rede und Antwort zu stehen.

    Nach einer kurzen Einführung durch UDI-Projektleiterin Monika Fritz-Scheuplein waren die Neuntklässlerinnen Sarah Glaab und Jasmin Bleul gefordert. Klar strukturiert, informativ und gewitzt stellten sie vor, wie das Fränki-Projekt in ihrer letztjährigen achten Klasse durchgeführt wurde und was dabei herauskam. In einem Film war ihr Klassenkamerad Niklas Kirchner zu bewundern, der als rasender Reporter Fränki in einigen Orten des Kahlgrunds unterwegs war. So machte er in Essen den „Kahlgrünner“ Dialekt für die Zuhörer aus ganz Deutschland hör- und sichtbar.

    Von der Präsentation der Alzenauer war Ingrid Hamm, Geschäftsführerin der Robert-Bosch-Stiftung, persönlich so begeistert, dass sie den Schülern die Teilnahme am Wettbewerb „Jugend debattiert“ nahelegte. Viel Lob erhielt auch das UDI für sein gut durchdachtes Konzept und die wissenschaftliche Betreuung.

    Start ins zweite Projektjahr

    Im zweiten Projektjahr (Schuljahr 2007/08) beteiligen sich an Fränki elf Klassen der Mittelstufe aus den folgenden acht unterfränkischen Schulen: Jack-Steinberger-Gymnasium Bad Kissingen, St. Ursula-Schule Würzburg, Riemenschneider-Gymnasium Würzburg, Gymnasium Marktbreit, Gymnasium Wiesentheid, Hermann-Staudinger-Gymnasium Erlenbach, Johannes-Butzbach-Gymnasium Miltenberg und Spessart-Gymnasium Alzenau.

    Für die beteiligten Lehrkräfte findet am 30. November und am 1. Dezember eine Fortbildung statt. Eröffnet wird sie im Hotel Weißes Lamm in Veitshöchheim mit einem Vortrag des mehrfach ausgezeichneten Regisseurs, Autors und Ausbilders Christian Schidlowsky aus Nürnberg. Er spricht über das Thema „Dialekt im Theater“.

    Weitere Informationen: Dr. Monika Fritz-Scheuplein, T (0931) 888-5631, monika.fritz-scheuplein@mail.uni-wuerzburg.de

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    Literaturpreis für Informatiker

    Das Internet wird in der Zukunft noch gewaltigere Datenmengen bewältigen müssen als schon jetzt. Für diese Anforderung suchen Wissenschaftler weltweit nach zuverlässigen und wirtschaftlichen Lösungen. Die Informatiker Michael Menth und Rüdiger Martin von der Uni Würzburg haben zu diesem Thema eine derart hervorragende und zudem noch allgemein verständliche Arbeit geschrieben, dass sie dafür nun mit einem wissenschaftlichen Literaturpreis belohnt wurden.

    Die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung bekamen die Würzburger am Dienstag, 27. November, in der Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin-Mitte verliehen. Vergeben wird der Literaturpreis seit 1956 jährlich von der Informationstechnischen Gesellschaft (ITG) im Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE). Er kommt für herausragende wissenschaftliche Veröffentlichungen in Frage, die durch eine sachlich präzise und allgemein verständliche Darstellung bestechen.

    Bekommen Literaturpreis: die Informatiker Michael Menth (links) und Rüdiger Martin; Foto: Robert Emmerich Die prämierte Arbeit trägt den Titel „Überdimensionierung für zuverlässige Kommunikationsnetze“ und entstand in einer Kooperation mit Joachim Charzinski von der Kommunikationssparte der Siemens AG in München, der jetzigen Nokia Siemens Networks. Diese Zusammenarbeit war Teil des Verbundprojektes King (Komponenten für das mobile Internet der nächsten Generation), das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde.

    Stolze Literaturpreisträger: die Informatiker Michael Menth (links) und Rüdiger Martin. Foto: Robert Emmerich

    Die Untersuchung vergleicht die Wirtschaftlichkeit unterschiedlicher Mechanismen zur Ressourcenkontrolle für ausfallsichere Netzstrukturen, wie sie im zukünftigen Internet zur Unterstützung von Echtzeitkommunikation benötigt werden. „Wir geben darin erstmals objektive Einsichten in eine Debatte, die Wissenschaftler seit Jahren mit großer Vehemenz führen“, sagt Menth. Die Studie wurde bereits im September 2006 auf der Jahreskonferenz der ACM Sigcomm veröffentlicht. Dort musste sie sich zuvor gegen eine starke Konkurrenz durchsetzen – dass sie letzten Endes erfolgreich war, gilt als deutliches Zeichen für die internationale Exzellenz der Würzburger Informatiker.

    Durch die enge Zusammenarbeit mit global agierenden Firmen und Forschungsinstituten sowie die Mitwirkung bei der Standardisierung des Internets ist die Arbeit der Würzburger sehr praxisrelevant. Das äußert sich unter anderem in einer hohen Zahl von Patentanmeldungen. Michael Menth, der am Würzburger Lehrstuhl für Informatik III (Kommunikationsnetze) von Professor Phuoc Tran-Gia eine Forschungsgruppe leitet, wurde in den vergangenen Jahren mehrfach mit wissenschaftlichen Preisen ausgezeichnet. So erhielt er beispielsweise im Jahr 2006 den Röntgenpreis der Universität Würzburg.

    Weitere Informationen: Dr. Michael Menth, T (0931) 888-6644, menth@informatik.uni-wuerzburg.de, Internet: http://www3.informatik.uni-wuerzburg.de/

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    Preise für junge Zahnmediziner

    39 Studierende der Zahnmedizin haben an der Uni Würzburg den zweiten Prüfungsabschnitt 2007 erfolgreich absolviert. Sie erhalten ihre Zeugnisse am Freitag, 30. November, um 18.30 Uhr bei einer Feier im Großen Hörsaal der Zahn-, Mund- und Kieferklinik. Dabei werden die besten Prüflinge mit dem Adolf-und-Inka-Lübeck-Preis ausgezeichnet. Den ersten Preis bekommt Katrin Stangl aus Oberwerrn bei Schweinfurt (2.500 Euro), der zweite Preis geht an Johannes Michael Wirth aus Bad Mergentheim (1.500 Euro).

    Die Zeugnisse vergibt der Geschäftsführende Direktor der Zahnkliniken, Professor Bernd Klaiber. Uni-Vizepräsident Ulrich Sinn spricht ein Grußwort; die Lübeck-Preisträgerin hält eine Ansprache. Für Musik sorgt die Combo der Chicken-Swings-Bigband: Tobias Häuser (Gitarre), Maggie Niebler (Saxophon), Clemens Nölle (Schlagzeug), Christian Schmidt (Piano) und Daniel Wulf (Bass).

    Der Adolf-und-Inka-Lübeck-Preis ist zur Förderung besonders begabter Studierender der Zahnmedizin gedacht. Er wurde 1977 zum Andenken an den 80. Geburtstag des 1973 gestorbenen Würzburger Zahnmediziners Dr. Adolf Lübeck von dessen Frau Inka gestiftet. Seit dem Tod von Inka Lübeck im Jahr 1990 wird die Prämie als „Adolf-und-Inka-Lübeck-Preis“ verliehen.

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    Personalia

    Prof. Dr. Wolfgang Klausnitzer, Institut für Systematische Theologie, hat seit 01.10.2007 den Lehrstuhl für Fundamentaltheologie und vergleichende Religionswissenschaft inne.

    PD Dr. Martin Stuflesser, Institut für Praktische Theologie, wurde mit Wirkung vom 08.10.2007 unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zum Universitätsprofessor für Liturgiewissenschaft ernannt.

    Prof. Dr. Norbert Richard Wolf und Prof. Dr. Werner Wegstein, Institut für deutsche Philologie, wurden zu Mitgliedern des „Fachrates für das Promotionsstudienprogramm Deutsche und Englische Philologie, Fachrichtung Korpuslinguistik“ an der Universität Opava (Tschechische Republik) ernannt. Wolf wurde zudem zum Vorsitzenden dieses Gremiums gewählt.

    Dienstjubiläen

    25 Jahre

    Wilma Matusik, Kinderklinik, am 22.11.2007

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