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Intern

    Ausgabe 46 - 18. Dezember 2007


    Weihnachtsschmuck. Foto: Pixelio.deIn den Weihnachtsferien erscheint Uni-Intern nicht. Die nächste Ausgabe unseres Mitteilungsblattes ist für Dienstag, 8. Januar 2008, vorgesehen. Bis dahin werden wichtige Neuigkeiten direkt auf der Homepage unter "Aktuelles und Termine" veröffentlicht.

    Unseren Leserinnen und Lesern
    wünschen wir eine schöne Weihnachtszeit
    und einen guten Start ins neue Jahr!


    Ausgabe 46 vom 18. Dezember 2007


    Spende für die Universität

    Mindestens ein leibhaftiger Nobelpreisträger wurde schon beim Verkosten des „Nobelpreisträger-Bocksbeutels“ des Weinguts Bürgerspital gesichtet. Aber auch die Würzburger selbst und die Alumni der Universität in ganz Deutschland wissen den 2005er Riesling von der Würzburger Abtsleite zu schätzen. Nun – nachdem dieser Jahrgang fast abverkauft ist – konnten Uni-Präsident Axel Haase und Kanzlerin Heidi Mikoteit-Olsen von Weingutsdirektorin Sonja Höferlin einen Scheck über 3.596 Euro entgegennehmen.

    Gruppenbild mit Spendenscheck: Uni-Präsident Axel Haase, Sonja Höferlin, Kanzlerin Heidi Mikoteit-Olsen und Armin Stock. Foto: Margarete Pauli

    Freuen sich über die Spende des Bürgerspitals, die Präsident Axel Haase nutzen will, um die Universität auf dem Africa-Festival zu präsentieren (von rechts): Axel Haase, Sonja Höferlin (Weingut Bürgerspital), Kanzlerin Heidi Mikoteit-Olsen und Armin Stock, Projektleiter der Wissenschaftsmeile und Ideengeber für den Nobelpreisträger-Bocksbeutel.
    Foto: Margarete Pauli

    Den Nobelpreisträger-Bocksbeutel hat das Weingut in Zusammenarbeit mit der Universität Würzburg im Rahmen des Wettbewerbs „Deutschland – Land der Ideen“ im vergangenen Jahr abgefüllt. Der Bocksbeutel erinnert an die 13 Würzburger Nobelpreisträger – von Wilhelm Conrad Röntgen bis hin zu Klaus von Klitzing und Hartmut Michel. Mittlerweile sind rund 14.000 Flaschen (inklusive 3.000 Flaschen Uni-Wein) verkauft. 25 Cent je verkaufter Flasche fließen als Spende an die Universität.

    Sonja Höferlin freute sich bei der Scheckübergabe, „die Universität durch Verkauf von Wein unterstützen zu können“. Der Uni-Präsident dankte dem Bürgerspital für die Unterstützung und lobte das gemeinsame Projekt als großen Erfolg. Die Spende möchte Haase gerne dafür verwenden, die Universität nach außen zu präsentieren. Zum Beispiel plant die Universität, ihre Forschungsaktivitäten in Afrika mit einem eigenen Auftritt beim Africa-Festival vorzustellen. Haase: „Das wäre eine gute Möglichkeit, die Spende zu verwenden.“

    Sonja Höferlin hält den Nobelpreisträger-Bocksbeutel „für ein tolles Geschenk von Würzburg nach außen“. Deshalb wird es auch im kommenden Jahr eine Nachfüllung mit 2006-er Riesling geben.

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    Fußball-Meisterinnen aus Würzburg

    Die vier anderen Mannschaften hatten so gut wie keine Chance: Die von Gernot Haubenthal betreuten Fußballerinnen der Würzburger Hochschulen dominierten am 11. Dezember die Bayerische Hochschulmeisterschaft in der Halle ganz klar. Sie verloren zwar gegen Augsburg mit 1:3, gewannen aber die anderen Begegnungen deutlich: Die Bayreutherinnen bezwangen sie mit 3:0, das Team aus Erlangen-Nürnberg sogar mit 5:1.

    Die Würzburger Fußballerinnen wurden Bayerische Hochschulmeisterinnen. Foto: SportzentrumAuch die favorisierte Frauschaft von der Technischen Universität (TU) München musste sich den Würzburgerinnen mit 3:1 geschlagen geben – obwohl bei ihnen etliche Spielerinnen aus der Studentinnen-Nationalmannschaft mitspielen. Die Meisterschaft für Würzburg holten (auf dem Foto hintere Reihe von links) Vera Rosenbaum, Anja Palusevic, Christine Parisi, Julia Weimert, Ursula Schneider, (vorne von links) Nadine Stadelmann, Julia Schebler, Kathrin Zöller, Sonja Rickert und Carina Breunig.

    Das war aber nicht der einzige Erfolg, den sportbegeisterte Würzburger Studierende im Dezember errangen. Die Handballfrauen konnten sich über den Gewinn der Bayerischen Hochschulvizemeisterschaft freuen. Nach vier deutlichen Siegen mussten sie sich am Ende nur der Konkurrenz aus Erlangen/Nürnberg geschlagen geben. Die Handballmänner dagegen verspielten mit einer 15:18-Niederlage gegen München nicht nur Platz drei, sondern auch die Teilnahme an der Zwischenrunde zur Deutschen Hochschulmeisterschaft.

    Die Bayerische Hochschulmeisterschaft im Hallenfußball der Männer wurde unter Beteiligung von 14 Mannschaften an der TU München ausgespielt. Nach Siegen in der Vorrunde sowie im Viertel- und im Halbfinale war es für die Würzburger besonders bitter, im Finale der Mannschaft aus Erlangen/Nürnberg zu unterliegen – mit 5:4 Toren nach Elfmeterschießen. So blieb für sie „nur“ die Hochschulvizemeisterschaft.

    Mit einem dritten Platz schließlich kamen die Würzburger Volleyballerinnen von der Bayerischen Hochschulmeisterschaft aus Augsburg zurück. In ihren Vorrundenspielen hatten sie Augsburg, Passau und Bayreuth besiegt. In der Zwischenrunde dann musste sich die Mannschaft der Konkurrenz aus Regensburg mit 2:0 geschlagen geben. Doch mit einer großartigen kämpferischen Leistung besiegten die Würzburgerinnen am Ende Augsburg im Spiel um Platz drei klar mit 2:0.

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    Hoher Besuch von der Uni Kinshasa

    Die Besucher aus der Demokratischen Republik Kongo hatten ein originelles Gastgeschenk von der Universität Kinshasa im Gepäck: ein in Handarbeit aus kongolesischem Kupfer gemeißeltes Portrait von Universitätspräsident Axel Haase. Die Professoren Virima Mudogo, Vizepräsident der Uni Kinshasa, und Dibungi Kalenda, Leiter des dortigen Departments für Pharmazeutische Biologie, überreichten es ihm bei einem Besuch in seinem Büro. Das in Holz gerahmte Kupferrelief trägt die Inschrift „Vive le Partenariat entre L’Université de WÜRZBURG et l’UNIKIN“ (Es lebe die Partnerschaft zwischen den Universitäten Würzburg und Kinshasa).

    Uni-Präsident Axel Haase mit seinem in Kupfer gemeißelten Porträt sowie mit den Professoren Virima Mudogo, Dibungi Kalenda (beide Universität Kinshasa) und Gerhard Bringmann. Foto: Robert Emmerich

    Universitätspräsident Axel Haase in echt (links) sowie in Kupfer gemeißelt. Das Porträt ist ein Gastgeschenk der Universität Kinshasa und wurde überreicht von den Professoren (von rechts) Virima Mudogo und Dibungi Kalenda von der Universität Kinshasa. Im Hintergrund Professor Gerhard Bringmann. Foto: Robert Emmerich

    Die beiden Wissenschaftler aus Afrika sind derzeit zu Gast beim Sprecher des Sonderforschungsbereichs 630 (Erkennung, Gewinnung und funktionale Analyse von Wirkstoffen gegen Infektionskrankheiten), Professor Gerhard Bringmann, am Institut für Organische Chemie. Ausgangspunkt dieser immer engeren und aktiveren Zusammenarbeit, die im Jahr 2003 durch einen Partnerschaftsvertrag zwischen den Universitäten Kinshasa und Würzburg auch formal begründet wurde, ist die Kooperation zwischen Mudogo, der in Würzburg studiert und promoviert hat, und Bringmann. Gemeinsam suchen sie – seit 2005 zusammen mit Kalenda – nach neuen Naturstoffen aus kongolesischen Heilpflanzen. Die so entdeckten Substanzen haben nicht nur spannende chemische Strukturen, sondern sind auch aussichtsreiche Kandidaten für die Entwicklung neuer Wirkstoffe gegen tropische Infektionskrankheiten wie zum Beispiel Malaria. So entstanden inzwischen einige gemeinsame Publikationen auf diesem Gebiet. Ein weiterer Meilenstein dieser fruchtbaren Zusammenarbeit ist ein soeben erteiltes erstes gemeinsames Patent.

    Seit langem aber geht es längst nicht mehr nur um wissenschaftliche Forschung, sondern um die Weiterentwicklung der Universität Kinshasa, die einst die wohl renommierteste in Afrika war, dann aber durch Diktatur und Bürgerkrieg schweren Schaden genommen hat. Zu den gemeinsamen Aktivitäten gehören die Organisation der ersten chemisch-pharmazeutischen Tagung in Kinshasa im Jahr 2005 (die nächste ist für 2009 geplant), die Sammlung von Fachbüchern für die Uni Kinshasa (jüngst fand die dritte Sammlung statt; insgesamt kamen bislang circa 25 Tonnen Bücher zusammen) und das Abhalten von gemeinsamen Vorlesungszyklen und Seminaren in Kinshasa.

    Mit dem Würzburger Universitätspräsidenten vereinbarten Bringmann und die Gäste aus Kinshasa nun weitere Schritte zum Ausbau der Zusammenarbeit. Dazu gehört der Aufbau eines vorerst überwiegend privat finanzierten Fördersystems, für das in den kommenden Wochen die ersten kongolesischen Studierenden als Stipendiaten ausgewählt werden sollen. In der Pilotphase wird das System zunächst modellhaft für die Fächer Chemie und Pharmazie entstehen. Außerdem streben die Partner eine Kooperation zwischen kongolesischen und deutschen Gymnasien an sowie die Förderung einfacher Projekte in Dörfern in der Nähe der Uni Kinshasa, zum Beispiel ein Bienenprojekt mit dem Würzburger Friedrich-Koenig-Gymnasium.

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Gerhard Bringmann, T (0931) 888-5323, bringman@chemie.uni-wuerzburg.de

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    Geld für die Alzheimer-Forschung

    Mit insgesamt 120.000 Euro fördert die Alzheimer-Forschung Initiative e.V. (AFI, Düsseldorf) zwei Würzburger Wissenschaftler, die sich mit der Alzheimer-Krankheit befassen. Im Verlauf dieses Leidens kommt es zu Schäden an den so genannten NMDA-Rezeptorhaltigen Nervenzellen. Die Privatdozentin Eleni Koutsilieri vom Institut für Virologie und Immunbiologie vermutet, dass Menge, Zusammensetzung und Regulierung der NMDA-Rezeptor-Untereinheiten im Gehirn der Patienten in verschiedenen Stadien der Krankheit variieren. In einem mit 80.000 Euro geförderten Projekt will sie ein Zellmodell erarbeiten und damit den Boden für eine medikamentöse Therapie bereiten, die direkt an den Untereinheiten der Rezeptoren angreift.

    Das zweite Würzburger Projekt möchte den Zusammenhang zwischen Diabetes, der Rolle des Insulins und der Alzheimer-Krankheit weiter entschlüsseln. Ein mögliches Verbindungsglied zwischen der Alzheimer-Krankheit und Typ-2-Diabetes könnte das Insulin-abbauende Enzym (IDE) sein. Privatdozent Carsten Scheller und seine Kollegen, ebenfalls tätig im Institut für Virologie und Immunbiologie, wollen einen neuartigen gentherapeutischen Ansatz zur Verstärkung der IDE-Aktivität im Gehirn erforschen. Ihr Ziel ist es, das Einsetzen der Alzheimer-Krankheit zu verzögern oder zu verhindern. Der Forscher erhält für seine Arbeit 40.000 Euro von der AFI.

    Insgesamt stellt die Initiative 480.000 Euro für acht Forschungsprojekte an deutschen Universitäten bereit. Um die Förderung beworben hatten sich 32 Antragsteller, deren Projektideen von international anerkannten Alzheimer-Experten begutachtet wurden. Der wissenschaftliche Beirat der AFI unter Vorsitz von Professor Konrad Maurer vom Universitätsklinikum Frankfurt traf seine Auswahl aufgrund der Gutachten und nach eingehender Diskussion über den wissenschaftlichen Wert der Projekte.

    Die Alzheimer-Forschung Initiative e.V. ist eine gemeinnützige Organisation, die sich aus Spendengeldern von Privatpersonen finanziert. Seit 1996 unterstützt sie zukunftsträchtige Alzheimer-Forschungsvorhaben Bislang hat die AFI nach eigenen Angaben für 66 Forschungsprojekte rund 3,63 Millionen Euro bereitgestellt. Damit sei sie der größte private Förderer der Alzheimer-Forschung in Deutschland.

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    „Der Islam hat die Aufklärung schon hinter sich“

    POW-Interview mit dem Fundamentaltheologen Wolfgang Klausnitzer

    Wolfgang Klausnitzer. Foto: Markus Hauck, POWSeit 1. Oktober 2007 ist Professor Wolfgang Klausnitzer (57; Foto: Markus Hauck) Inhaber des Lehrstuhls für Fundamentaltheologie und vergleichende Religionswissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Würzburg. Der in Bad Windsheim geborene und 1976 in Bamberg zum Priester geweihte Theologe war unter anderen von 1989 bis 1994 Regens des Bamberger Priesterseminars. Seit 1994 ist er Professor für Fundamentaltheologie an der Universität Bamberg. Das folgende Interview wurde geführt vom Pressedienst des Bistums Würzburg (POW); Uni-Intern gibt es in Auszügen wieder. Klausnitzer spricht darin besonders über das Verhältnis zwischen Christentum und Islam.

    POW: Sie lehren seit 1. Oktober an der Universität Würzburg. Welche Gefühle verbinden Sie mit den Umzug von Bamberg nach Würzburg: Mehr das weinende oder das lachende Auge?

    Klausnitzer: Ich bin ja noch nicht ganz umgezogen. Ich habe noch bis 2009 zusätzlich den Lehrstuhl in Bamberg. Dann erst wird die Katholisch-Theologische Fakultät dort für die kommenden 15 Jahre stillgelegt. Bis dahin muss in Bamberg der Diplomstudiengang Theologie aufrecht erhalten werden. Für mich bedeutet das, dass ich ein Drittel meiner Zeit in Bamberg verbringe. Zusätzlich bin ich noch Mitglied des dortigen Domkapitels und zuständig für Ökumene und interreligiösen Dialog. So wie es aussieht, werde ich noch mindestens zwei Jahre dort wohnen. Ich habe in Würzburg ein Zimmer im Priesterseminar, weil ich drei Tage in der Woche dort arbeite.

    (…)

    POW: Sie sind ausgewiesener Experte für das Verhältnis Christentum und Islam. Erst vor kurzem haben Sie dazu das Buch „Jesus und Muhammad. Ihr Leben, ihre Botschaft. Eine Gegenüberstellung“ geschrieben. Wie beurteilen Sie die Lage im Dialog dieser zwei Weltreligionen?

    Klausnitzer: Das Problem ist: In Deutschland herrscht erst seit dem 11. September 2001 ein größeres Interesse am Dialog mit dem Islam. Im Blick auf die anderen Religionen stehen wir in Deutschland faktisch auf dem Stand, den wir in Sachen Ökumene vor 30 Jahren hatten. Was wissen wir denn wirklich von den anderen Religionen? Von den Orten, an denen sie gelebt werden? Alle, die zu diesem Thema schreiben, fangen gerade erst an, sich wirklich intensiv mit dem Thema zu beschäftigen. Wenn Karl-Heinz Ohlig in seinem Buch über den Islam schreibt, er sei prädestiniert dafür, über das Thema zu schreiben, weil er kein Arabisch spreche und deshalb unvoreingenommen an den Koran herangehe – das hat großen Eindruck auf die Orientalisten gemacht (lacht). Das Thema gewinnt gesellschaftlich an Interesse: Früher war für die Lehramtsstudenten die atheistische Religionskritik ein wichtiger Studienstoff. Mit der neuen Lehramtsprüfungsordnung sind die Weltreligionen in den Mittelpunkt gerückt worden. In Deutschland sind damit insbesondere das Judentum, das für das Christentum von einzigartiger Bedeutung ist, und der Islam relevant. Letzterer allein deswegen, weil in Deutschland rund vier Millionen Muslime wohnen.

    POW: Wie gut funktioniert der Dialog mit den Muslimen?

    Klausnitzer: Wir haben ein entscheidendes Problem: es fehlen die adäquaten Gesprächspartner. In ganz Franken gibt es einen einzigen Lehrstuhl eines Islamwissenschaftlers, Professor Harun Behr in Nürnberg. Seine Stelle wurde geschaffen, damit er in den Dialog mit der christlichen Theologie tritt. Schade nur, dass die katholische Theologie in Nürnberg als Studienfach gestrichen wird. Mit wem soll er dann in den Dialog treten? Von Hessen bis zum Bodensee wird er zu Vorträgen und Diskussionen eingeladen und ist für die nächsten zwei Jahre ausgebucht. Uns fehlt ein Gesprächspartner auf Augenhöhe. Die Leiter der Moscheen vor Ort können oft gar kein Deutsch. In Nürnberg werden von den zehn Moscheen acht von DITIB kontrolliert. Diese Organisation schickt Imame aus der Türkei nach Deutschland und nach rund vier Jahren, sobald sie Deutsch können, wieder nach Hause. Viele Moscheenleiter haben keine Ahnung von Theologie in unserem Verständnis. Mit historisch-kritischer Methode brauche ich da nicht zu kommen. Da wird einfach der Koran als unmittelbares Wort Gottes zitiert. Das macht den Dialog wirklich schwer.

    (…)

    POW: Welchen Schluss ziehen Sie aus Ihren Erkenntnissen für den Dialog mit dem Islam?

    Klausnitzer: Es wäre schön, wenn es uns – Christen und Muslimen – gelänge, mit einer gewissen kritischen Objektivität über Muhammad zu sprechen, wie es ein durchaus gläubiger Christ auch über den historischen Jesus tun kann. Gemeinsam könnten wir uns auf ein ganz interessantes Gebiet bewegen.

    POW: Was genau meinen Sie?

    Klausnitzer: In der frühen islamischen Tradition gibt es durchaus eine Kritik an Muhammad. Man hört derzeit immer wieder: Der Islam hat die Aufklärung noch vor sich. Ich glaube: er hat sie bereits hinter sich, nur haben die Menschen das wieder vergessen. Im 12. und 13. Jahrhundert gab es in Damaskus eine Aufklärung, die die Scholastik gefördert hat. Dort wurde Aristoteles gelehrt. Später kam er erst über Spanien und Italien wieder nach Europa. In Syrien lebten also im 12./13. Jahrhundert aufgeklärte Muslime, die sich durchaus kritisch mit Muhammad auseinander setzten. So wurde zum Beispiel die Frage gestellt, was es mit den Frauen auf sich hat. Muhammad hatte 13, laut Koran waren maximal vier erlaubt. „Es scheint, dass Gott Dir ganz besonders interessante Suren gibt“, zitiert die Muhammad-Standardbiographie seine Frau Aisha. Auch wurde damals ganz nüchtern davon berichtet, dass Muhammad Aufträge gab, in Mekka Menschen zu liquidieren. Oder davon, dass Muhammad auch als Mitkämpfer Krieg geführt hat. Ich sehe eine merkwürdige Entwicklung: Jesus ist der Sohn Gottes und wird in der Theologie zunehmend vermenschlicht. Muhammad umgekehrt sagt von sich im Koran: Ich bin nur ein Mensch. Und heute wird er zunehmend geradezu vergöttlicht, so dass man ihn gar nicht mehr als Mensch darstellen darf. Lassen Sie mich das Ganze an einem Beispiel aus der Entstehung meines Buchs verdeutlichen: Wir hatten für den Umschlag eine syrische Darstellung aus dem 11. Jahrhundert: Jesus mit Turban und auf einem Pferd reitend, im Gespräch mit Muhammad, mit einem Gesicht und ebenfalls mit Turban auf dem Kopf. Dann gab es eine Riesendiskussion im Verlag wegen der Darstellung Muhammads. Was im 11. Jahrhundert ging, geht heute nicht mehr.

    (…)

    POW: Wie sieht das Verhältnis des Christentums zu den anderen großen Religionen in Deutschland aus, Buddhismus, Judentum und Hinduismus?

    Klausnitzer: Der Buddhismus hat eine große Zahl intellektueller Sympathisanten. Zahlenmäßig ist er aber relativ unbedeutend. Gleiches gilt für den Hinduismus. Von besonderer Bedeutung ist der Dialog mit dem Judentum. Christen und Juden sind aufeinander verwiesen. Das Christentum ist ohne das Judentum nicht zu denken. Schwierig ist aber die Frage, mit wem wir reden. Orthodoxe Juden lehnen den Dialog der Religionen ab. Die Reformjuden sind dafür offen.

    POW: Im Bereich der Ökumene ist die Frage nach dem Primat des Papstes ein heikles Thema. Der Papst hat das Thema selbst zur Sprache gebracht, um den orthodoxen Kirchen entgegen zu kommen.

    Klausnitzer: Schon 1976 hat er den bekannten Vorschlag gemacht, den westlichen Primat von der Praxis der Kirchengeschichte des 1. Jahrtausends her zu interpretieren. Man kann allerdings 1000 Jahre Kirchengeschichte nicht so einfach revidieren. Es scheint trotzdem verheißungsvoll, dass einige orthodoxe Theologen jetzt bereit sind, über den Primat zu sprechen. Das Problem ist nur, dass die Orthodoxen untereinander zerstritten sind. Da stellt sich unter anderem auch die Frage: Mit wem reden wir als Katholiken? Der Patriarch von Konstantinopel ist in engem Dialog, repräsentiert aber nur noch wenige Christen in der Türkei. Die griechisch-orthodoxe Kirche erkennt ihn in der Praxis der Bischofsernennungen nicht an. Die Mönche vom Berg Athos zum Beispiel haben ihn de facto exkommuniziert wegen seiner ökumenischen Kontakte. Aufgeschlossen scheinen die bulgarische, die rumänische sowie unter Umständen die russische Orthodoxie. Es ist wohl katholisches Wunschdenken, dass die gesamte Orthodoxie bei der Primatsfrage zustimmt, nur weil der Patriarch von Konstantinopel zustimmt. Eher das Gegenteil ist der Fall.

    POW: Wie lange dauert es wohl, bis es in diesem Punkt eine Einigkeit gibt?

    Klausnitzer: Man muss in der Ökumene einen langen Atem haben. Es gibt weniger theologische als psychologische Barrieren. Das Gleiche merken wir bei der Ökumene mit der evangelischen Kirche: Seit der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre sind wir uns theologisch näher als je in den zurückliegenden 500 Jahren. Aber gleichzeitig bricht über Landesbischof Johannes Friedrich eine lutherische Welle der Empörung herein, wenn er vorschlägt, einmal aus protestantischer Sicht über die Stellung des Papsts in Rom nachzudenken.

    (…)

    Interview: Markus Hauck (POW)

    Kontakt: Prof. Dr. Wolfgang Klausnitzer, T (0931) 31-2524, Wolfgang.Klausnitzer@theologie.uni-wuerzburg.de

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    Hohe Auszeichnung für Michael Sendtner

    Michael Sendtner. Foto privatDer höchstdotierte Multiple-Sklerose-Forschungspreis in Europa geht in diesem Jahr an Professor Michael Sendtner (Foto privat) von der Universität Würzburg. Damit werden seine wegweisenden Arbeiten zur Erforschung dieser Autoimmunkrankheit ausgezeichnet. Der mit 100.000 Euro dotierte Sobek-Preis wird jährlich von der „Roman, Marga und Mareille Sobek-Stiftung“ vergeben. Sendtner bekam ihn am 14. Dezember im Stuttgarter Schloss verliehen. Die Laudatio hielt Professor Peter Frankenberg, der baden-württembergische Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst.

    Mit dem Preis werden insbesondere die Arbeiten gewürdigt, in denen Sendtner und sein Team die Wirkung neurotropher Faktoren auf Zellen des Zentralen Nervensystems untersucht haben. Neurotrophe Faktoren schützen die Nervenzellen, vor allem bei Verletzungen der Nervenzellfortsätze. Die Arbeitsgruppe von Sendtner konnte erstmals zeigen, dass neurotrophe Faktoren aus der so genannten CNTF-Familie auch das Überleben von Oligodendrozyten unterstützen – das sind spezielle Zellen des Zentralnervensystems. Ausgehend von diesen Befunden können neue Therapiekonzepte entwickelt werden.

    Michael Sendtner forscht seit 1995 an der Uni Würzburg. Er leitet das Institut für Klinische Neurobiologie und ist Sprecher des seit 2000 bestehenden Sonderforschungsbereichs 581 (Molekulare Modelle für Erkrankungen des Nervensystems). Der gebürtige Münchener, Jahrgang 1959, studierte zunächst Musik und dann Medizin in Regensburg und an der Technischen Universität in seiner Heimatstadt, wo er 1984 auch promovierte. Anschließend forschte er am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried, bis er schließlich an die Universität Würzburg wechselte.

    An Multipler Sklerose (MS) leiden weltweit etwa eine Million Menschen. Sie ist nach wie vor unheilbar; ihr Verlauf lässt sich aber mit Medikamenten und Physiotherapie mildern. Die Krankheit beginnt meist mit Sehstörungen, Taubheitsgefühlen oder Bewegungsproblemen und endet im schlimmsten Fall mit Lähmungen. Bei der MS handelt es sich um eine chronisch-entzündliche, in Schüben verlaufende Autoimmunkrankheit, bei der das Immunsystem irrtümlicherweise die Schutzhüllen der Nervenfasern in Gehirn und Rückenmark zerstört. Dadurch können Nervenimpulse nicht mehr richtig weitergeleitet werden. Eine Schlüsselrolle im Krankheitsprozess spielen die T-Zellen des Immunsystems, die normalerweise nicht ins Nervensystem eindringen. Durch einen bis heute nicht genau verstandenen Mechanismus gelingt ihnen das bei der MS aber doch.

    Kontakt: Prof. Dr. Michael Sendtner, T (0931) 201- sendtner_m@klinik.uni-wuerzburg.de

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    Onkologiepreis für Jürgen Becker

    Jürgen Becker. Foto privatMit dem Onkologiepreis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ist Ende vergangener Woche der Würzburger Dermatologe Professor Jürgen Becker (Foto privat) ausgezeichnet worden. Die Laudatio würdigt ihn als international sehr beachteten Tumorimmunologen: Er habe wesentliche Erkenntnisse zum Verständnis von Hautkrebs geliefert. „Seine besondere Leistung der jüngsten Zeit liegt in der Identifikation von Tumorantigenen, die nicht der genetischen Instabilität unterliegen und für das Tumorwachstum essentiell sind, und in der Herstellung klinisch verwendbarer Vakzine gegen diese Antigene.“

    Konkret ist es Jürgen Becker gelungen, Proteine zu identifizieren, die für den Tumor überlebenswichtig sind. In der Folge kann man nun die Immunabwehr des Krebspatienten gezielt gegen diese Proteine in Stellung bringen. Das heißt: Man kann durch eine Impfung Abwehrzellen aktivieren, die den Tumor zu zerstören vermögen.

    Jürgen Becker, Jahrgang 1964, hat seit 2003 eine Professur für dermatologische Onkologie an der Universität Würzburg inne. Seit 2004 leitet er auch die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Klinische Forschergruppe „Das Tumormikromilieu – Modulator und Zielstruktur von Immunantworten“.

    Der Onkologiepreis der Akademie – gestiftet von der Monika-Kutzner-Stiftung zur Förderung der Krebsforschung – ist mit 10.000 Euro dotiert und kann jährlich für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Krebsforschung verliehen werden – insbesondere an Wissenschaftler, die, gemessen an der von ihnen erbrachten Leitung, als jung angesehen werden können.

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    Helden aus dem Halbdunkel

    Tristan und Artus, Siegfried und Kriemhild, Jeanne d'Arc und die Päpstin Johanna – solche und andere Gestalten prägen die Vorstellungen vom Mittelalter. Durch zahllose Erzählungen, Gemälde, Filme oder Tondichtungen sind sie in das kulturelle Gedächtnis eingegangen, so vage die Kenntnisse über sie oft auch ausfallen mögen.

    Horst Brunner und Mathias Herweg, beide vom Institut für deutsche Philologie der Universität Würzburg, haben jetzt einen Band herausgegeben, in dem rund 25 Autoren insgesamt 218 historische und fiktive Gestalten des Mittelalters vorstellen, von Abaelard (Theologe und Liebender) und Adelheid (Kaiserin und Heilige) bis hin zu Wolfram von Eschenbach (Epiker und Minnesänger). Die Artikel schildern, ausgehend von den erhaltenen Quellen, die wichtigsten Merkmale und Lebensstationen, verfolgen Stoffentwicklungen innerhalb des Mittelalters und umreißen, teils mit Abbildungen, das neuzeitliche Fortleben in Kunst, Musik und Literatur.

    Titelbild des Buches über Gestalten des MittelaltersDer Band kann als Lesebuch und Nachschlagewerk, im Einzelfall als Begleiter in Ausstellungen und Museen nützlich sein. Auf Fachjargon und überbordende wissenschaftliche Beigaben wurde verzichtet; allerdings eröffnen knappe Literaturhinweise dem fachlich Interessierten auch den Weg in die Forschungsliteratur und zu den primären Quellen.

    Hauptanliegen ist es, die bekannt-unbekannten Geschichten einem kulturell aufgeschlossenen Publikum zugänglich zu machen, zeitlose Helden und Antihelden aus dem Halbdunkel zu ziehen – und dabei manch kurioses Detail aus der Wirkungsgeschichte zu bergen, bevor es ganz vergessen wird. So ist allgemein bekannt, dass Richard Wagner eine „romantische Oper“ über den Gralsritter Lohengrin schrieb; einige wissen auch um die mittelalterlichen Vorlagen. Dass Wagners Oper aber selbst Vorlage für eine Unzahl von Parodien wurde, darunter die „vergängliche Zukunftsoper Lohgerberino“ des pseudonymen Richard Hofwagner oder Franz von Suppés „Lohengelb“, dass auch Nestroy und Heinz Erhardt sich über den Schwanritter und seine mythische Sendung lustig machten, dass Wagners Version überhaupt fast jede ernsthafte Neuformung des Stoffs unterband, all dies hält das neu erschienene Buch präsent.

    Horst Brunner, Mathias Herweg (Hrsg.): „Gestalten des Mittelalters. Ein Lexikon historischer und literarischer Gestalten in Dichtung, Musik und Kunst“, 73 Abbildungen, Stuttgart 2007, 26 Euro. ISBN 978-3-520-35201-9 (Kröners Taschenausgabe 352).

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    Theodor Berchem. Archivfoto Uni WürzburgDAAD-Präsident Berchem verabschiedet

    Renommierte Weggefährten aus Politik und Wissenschaft, darunter der Staatssekretär für Bildung und Forschung, Frieder Meyer-Krahmer, haben am 11. Dezember in Bonn den Präsidenten des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), Professor Theodor Berchem, nach 20-jähriger Amtszeit verabschiedet. Im Januar 2008 wird Professor Stefan Hormuth seine Nachfolge an der Spitze des DAAD antreten.

    Berchem, der bis 2003 auch Präsident der Universität Würzburg war, ist emeritierter Professor für Romanische Philologie. Der gebürtige Bonner hat sich in zahlreichen Ämtern seit langem um die Internationalisierung deutscher Hochschulen verdient gemacht. Nach dem Studium der Romanistik, Anglistik und Slawistik an den Universitäten von Genf, Köln und Paris wurde er 1963 an der Sorbonne promoviert. Bereits drei Jahre später habilitierte er sich an der Universität Erlangen-Nürnberg in Romanistik und erhielt im Anschluss einen Lehrstuhl an der Universität Würzburg. Es folgten lange Amtsperioden als Rektor und Präsident der Universität sowie als Vizepräsident und Präsident der Westdeutschen Rektorenkonferenz. Zahlreiche Auszeichnungen – das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhielt er im September dieses Jahres – und 14 Ehrendoktorwürden wurden ihm zuteil. Die Mitgliederversammlung des DAAD wählte ihn zu ihrem Ehrenpräsidenten.

    Berchem war 1988 von der Mitgliederversammlung zum Präsidenten des DAAD gewählt worden – und blieb es für die folgenden vier Amtsperioden. In den 20 Jahren seiner Präsidentschaft gelang es ihm, nicht nur das DAAD-Budget, sondern auch die Zahl der Geförderten und der Programme (heute weit über 200) mehr als zu verdoppeln. In Zeiten großer geistiger, politischer und wirtschaftlicher Umwälzungen – Mauerfall und Osterweiterung, Europäische Union und Globalisierung – bewährte sich Berchem als herausragende Führungspersönlichkeit, heißt es in einer Mitteilung des DAAD.

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    Größter und kleinster CIP-Pool erneuert

    In der Theologie am Sanderring und in der Philosophischen Fakultät II am Wittelsbacherplatz wurden die Computerräume für die Studierenden technisch auf Vordermann gebracht. Das Rechenzentrum setzte dafür verstärkt Personal ein, so dass die Räume nur gut einen Tag lang nicht zur Verfügung standen.

    An der Uni Würzburg sind mehr als 20 Räume mit insgesamt rund 670 Rechnern aus dem so genannten Computer-Investitions-Programm (CIP) ausgestattet. Dieses läuft seit vielen Jahren und dient dazu, die für Studierende vorgesehene Computer-Ausstattung der Hochschulen auszubauen und auf dem neuesten Stand zu halten. Finanziert wird das CIP vom Freistaat und der Universität; für die entsprechenden Computerräume hat sich der Name „CIP-Pools“ eingebürgert.

    Seit der Einführung von Studienbeiträgen ist das Rechenzentrum für die technische Betreuung der CIP-Rechner zuständig. Es erneuert die Ausstattung der Fakultäten im Turnus von etwa fünf Jahren. Am Nachmittag des 6. Dezember wurden die alten Computer in den beiden CIP-Pools am Wittelsbacherplatz entfernt. Am nächsten Morgen startete dann eine Großaktion: 20 Mitarbeiter bauten 88 neue Rechner samt Monitoren und vier Netzwerkdruckern auf, verkabelten, sicherten und bestückten sie mit der nötigen Software. Dabei wurden die Mitarbeiter des Rechenzentrums und das Team des CIP-Pool-Beauftragten Jörg Klawitter von Technikern des Lieferanten Bechtle unterstützt. Bis zum Abend waren beide Räume – einer davon ist mit 71 Geräten der größte CIP-Pool der Universität – wieder mit einsatzfähigen Rechnern ausgestattet. Kleine Nacharbeiten am Samstag und der Anschluss von 20 Scannern vervollständigten die Installation.

    Nach dieser logistischen Herausforderung war die Neuinstallation des kleinsten CIP-Pools der Uni mit seinen zehn Rechnern, einem Drucker und vier Scannern in der Theologie gewissermaßen ein Kinderspiel. Dort wurden am 12. Dezember die alten Geräte ab- und die neuen aufgebaut; die Studierenden können sich außerdem über den Austausch des Mobiliars freuen.

    Die nächste Aktion steht in der Medizinischen Fakultät an, deren zwei CIP-Pools sich im Bereich des Klinikums befinden. Sie sollen Mitte Januar 2008 erneuert werden, so dass den Studierenden dann auch dort technisch aktuelle und leistungsfähige Geräte zur Verfügung stehen.

    Bilder und ein Video von der Erneuerungsaktion gibt es im Internet:
    www.cip.phil2.uni-wuerzburg.de/ueber-uns/modernisierung_2007/

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    Die Würzburger Professorin Marie-Christine Dabauvalle im Interview mit dem Moderator der Sendung, David Martin, und der an Muskeldystrophie erkrankten Jeanne mit ihrer Schwester. Bild/Montage: France 2

    Professorin im französischen Fernsehen

    Vom 7. bis 9. Dezember fand in Frankreich die nationale Benefizaktion Téléthon zu Gunsten von Kindern statt, die an der genetisch bedingten Krankheit Muskeldystrophie leiden. Das französische Fernsehen France 2 übertrug die Veranstaltungen aus Paris und Metz live. Mit dabei waren Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Medizin; als Vertreterin des deutschen Muskeldystrophie-Netzwerkes war Professorin Marie-Christine Dabauvalle vom Biozentrum der Universität Würzburg in das Sendezelt nach Metz eingeladen. Sie berichtete dort über ihre Forschungsarbeit. Mit im Gepäck hatte sie Julius, den Teddy aus dem Würzburger Uni-Shop, den sie im Lauf der Sendung einem erkrankten Mädchen schenkte. Ziel der landesweiten Benefizaktion war es, Spenden zu sammeln für die Forschung und die Behandlung der Muskeldystrophie. Insgesamt kamen 97 Millionen Euro zusammen.

    Die Würzburger Professorin Marie-Christine Dabauvalle im Interview mit dem Moderator der Sendung, David Martin, und der an Muskeldystrophie erkrankten Jeanne mit ihrer Schwester. Bild/Montage: France 2

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    Workshop: Forschendes Lernen

    An Doktoranden richtet sich der Workshop „Forschendes Lernen“, bei dem grundlegende Begriffe und Methoden der qualitativen empirischen Forschung vermittelt werden. Dazu gehören Verfahren zur Erhebung von Daten, die Planung und Durchführung von Untersuchungen sowie die Frage nach geeigneten Methoden der Datenauswertung. Die Teilnehmer bekommen die Möglichkeit, Fragen zum Forschungsdesign ihrer eigenen Arbeiten zu stellen. Referentin ist Melanie Fabel-Lamla, Erziehungswissenschaftlerin von der Universität Kassel.

    Der Workshop findet am Samstag, 26. Januar, von 10 bis 15 Uhr im Raum 007 des Universitätsgebäudes am Wittelsbacherplatz statt. Veranstaltet wird er vom Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung in Kooperation mit der Graduiertenschule für die Geisteswissenschaften.

    Interessenten müssen sich bis 8. Januar anmelden, T (0931) 888-4862, zfl@uni-wuerzburg.de Sie sollen bei der Anmeldung angeben, in welchem Themenbereich sich ihr Promotionsvorhaben bewegt und inwieweit sie überlegen, qualitative Forschungsmethoden einzusetzen.

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    Durchführung klinischer Prüfungen

    Die Zahl der von wissenschaftlicher Seite initiierten multizentrischen klinischen Prüfungen ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Solche „Investigator-Initiated Trials“ werden auch an der Uni Würzburg durchgeführt oder befinden sich in der Schlussphase der Vorbereitung. Unklar ist dabei oft, wer bei solchen Studien als „Sponsor“ im Sinne des Arzneimittelgesetzes anzusehen ist und damit die Gesamtverantwortung für die Durchführung trägt. Um diese Rechtsunsicherheit zu beseitigen, hat die Hochschulleitung am 10. Dezember „Grundsätze für die Übernahme der Funktion als Sponsor bei selbst-initiierten Klinischen Prüfungen durch die Universität Würzburg“ beschlossen. Diese Grundsätze sind auf den Internetseiten des Servicezentrums Forschung und Innovation (SFI) der Verwaltung nachzulesen:

    https://www.uni-wuerzburg.de/verwaltung/stabsstellen_servicezentren/sfi/downloads/

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    Wissenschaftler sollen Rechte übertragen

    Die Universitätsbibliothek (UB) erinnert alle Wissenschaftler der Universität an die Rechteübertragung ihrer vor 1995 erschienenen Publikationen. Es bleibe nur noch bis 31. Dezember Zeit, der Bibliothek ein einfaches Nutzungsrecht einzuräumen. Damit sichern sich die Betroffenen laut UB selbst die Rechte an ihren Publikationen. Wissenschaftsorganisationen, allen voran die DFG, würden nachdrücklich für diese Rechteübertragung plädieren. Mehr Informationen zum Thema gibt es im Internet hier:
    https://www.bibliothek.uni-wuerzburg.de/digitalebibliothek/novellierung_des_urheberrechts/print.html

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    Personalia

    Bei der Wahl der Mitglieder der Fachkollegien der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wurden von der Uni Würzburg folgende Professoren gewählt:

    Klassische Philologie: Prof. Dr. Michael Erler
    Katholische Theologie: Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Ziebertz
    Bioinformatik und Theoretische Biologie: Prof. Dr. Thomas Dandekar
    Ökologie der Tiere und Ökosystemforschung: Prof. Dr. Karl Eduard Linsenmair
    Klinische Chemie und Pathobiochemie: Prof. Dr. Ulrich Walter
    Pharmazie: Prof. Dr. Ulrike Holzgrabe
    Anästhesiologie: Prof. Dr. Norbert Roewer
    Innere Medizin – Kardiologie: Prof. Dr. Georg Ertl
    Innere Medizin - Endokrinologie, Diabetologie: Prof. Dr. Bruno Allolio
    Orthopädie, Unfallchirurgie: Prof. Dr. Franz Jakob
    Molekulare Neurologie: Prof. Dr. Michael Sendtner
    Anorganische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung, Theorie und Modellierung: Prof. Dr. Holger Braunschweig
    Experimentelle Physik der kondensierten Materie: Prof. Dr. Ralph Claessen
    Organische und Anorganische Geochemie, Biogeochemie, Mineralogie, Petrologie, Kristallographie, Lagerstättenkunde: Prof. Dr. Reiner Klemd


    Dr. Anna Tcholpon Djuzenova, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, wurde mit Wirkung vom 13.12.2007 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet "Klinische Strahlenbiologie" erteilt.

    Dr. Wolfgang Dröge, Lehrstuhl für Astronomie, wurde mit Wirkung vom 07.12.2007 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Theoretische Physik“ erteilt.

    Dr. Christoph Engelke, Institut für Röntgendiagnostik, wurde mit Wirkung vom 11.12.2007 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet "Radiologie" erteilt.

    Dr. Andreas Fallgatter, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, wurde mit Wirkung vom 07.12.2007 unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Zeit für die Dauer von sechs Jahren zum Universitätsprofessor für Psychiatrie ernannt.

    Dr. Michael Freund, Chefarzt des Instituts für Radiologie und Neuroradiologie des Klinikums Aschaffenburg, wurde mit Wirkung vom 12.12.2007 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet "Diagnostische Radiologie" erteilt.

    Dr. Steffen Kunzmann, Kinderklinik und Poliklinik, wurde mit Wirkung vom 11.12.2007 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet "Pädiatrie" erteilt.

    Dr. Katharina Marten, Institut für Röntgendiagnostik, wurde mit Wirkung vom 11.12.2007 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet "Radiologie" erteilt.

    Dr. Andreas Mühlberger, Institut für Psychologie, wurde mit Wirkung vom 13.12.2007 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet "Psychologie" erteilt.

    Prof. Dr. Paul Pauli, Institut für Psychologie, wurde für weitere zwei Jahre zum Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Psychophysiologie wiedergewählt. Seine neue Amtszeit erstreckt sich auf die Jahre 2008 und 2009.

    Prof. Dr. Horst F. Rupp, Lehrstuhl für Evangelische Theologie II, wurde auf der Herbstkonferenz der bayerischen Religionsdidaktiker im Heilsbronn erneut zum Vorsitzenden der „Konferenz der an der Lehrerbildung beteiligten evangelischen Theologinnen und Theologen“ (KLT) gewählt. Außerdem wurde er in diesem Jahr als externes Mitglied in die Kommissionen zur Besetzung von zwei Lehrstühlen für Religionspädagogik an den Universitäten Erlangen-Nürnberg und Regensburg berufen. In der Regensburger Kommission wurde Rupp im November zum Vorsitzenden gewählt.

    Dr. Samuel Samnick, Universität des Saarlandes, wurde mit Wirkung vom 01.12.2007 unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Zeit für die Dauer von sechs Jahren zum Universitätsprofessor für Experimentelle Nuklearmedizin an der Universität Würzburg ernannt.

    Dr. Walter Strohmaier, Ärztlicher Direktor des Klinikums Coburg und Chefarzt der dortigen Klinik für Urologie und Kinderurologie, wurde mit Wirkung vom 11.12.2007 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet "Urologie" erteilt und gleichzeitig zum außerplanmäßigen Professor an der Universität Würzburg bestellt.

    Dienstjubiläen 25 Jahre

    Prof. Dr. Roland Baumhauer, Lehrstuhl für Geographie I – Physische Geographie, am 01.12.2007
    Ilse Kaiser, Großküche des Klinikums, am 13.12.2007
    Brigitte Quitschau, Chirurgische Klinik und Poliklinik, am 16.12.2007

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