Ausgabe 36 - 9. Oktober 2007
Ausgabe 36 vom 9. Oktober 2007
Physiker und Pädagoge ausgezeichnet
Zwei der vom Bayerischen Wissenschaftsministerium vergebenen Preise für gute Lehre gehen an die Uni Würzburg: Haye Hinrichsen (Theoretische Physik) und Ulrich Wehner (Allgemeine Pädagogik) bekamen die Auszeichnung am 5. Oktober bei einer Feier an der Uni Bayreuth verliehen. Die Preise sind jeweils mit 5.000 Euro dotiert und wurden den Hochschullehrern von Wissenschaftsminister Thomas Goppel überreicht.
Die Würzburger Preisträger
Ulrich Wehner (links) und
Haye Hinrichsen (rechts) mit Wissenschaftsminister
Thomas Goppel. Foto: Peter Kolb
Haye Hinrichsen hat an der Uni Würzburg seit 2003 eine Professur für Theoretische Physik inne. Von Anfang an habe er große Vorlesungen gehalten und zum Teil neu strukturiert. All seine Lehrveranstaltungen wurden bei den Umfragen unter den Studierenden mit Bestnoten bewertet, so das Lob des Studiendekans. In einer Spezialveranstaltung des Professors hätten die Studierenden die Möglichkeit bekommen, in Gruppen aktuelle Probleme zu bearbeiten und dadurch zur Veröffentlichung der Ergebnisse in Fachzeitschriften beizutragen. „Auch außerhalb der Vorlesungen können Studenten Herrn Hinrichsen mit Rückfragen zum Lehrinhalt oder zu neuen Projekten aufsuchen und treffen dabei stets auf ein offenes Ohr“, so beschreibt die Fachschaft für Physik und Astronomie den beliebten Dozenten.
Die Lehre von Ulrich Wehner zeichne sich durch ein hohes Maß an Interdisziplinarität aus: Stets sei es ihm ein Anliegen, Grundbegriffe der Pädagogik in einen Bezug zu Psychologie, Soziologie, Philosophie und anderen Disziplinen zu setzen. Diese Bewertung stammt von der Fachschaftsvertretung der Philosophischen Fakultät, in der Wehner seit 1996 als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Pädagogik lehrt. Zu dem „Blick über den Tellerrand hinaus“ komme das große Interesse ihres Dozenten, mit den Studierenden einen Umgang auf Augenhöhe zu pflegen. So ist es kein Wunder, dass die Veranstaltungen von Ulrich Wehner bei den Lehrevaluationen der vergangenen Jahre immer als herausragend beurteilt wurden.
Nominiert wurden die beiden Preisträger auf Grund der positiven Bewertung ihrer Lehre durch die Studierenden. Deren Votum wurde von der jeweiligen Fakultät, dann vom Senat der Universität und schließlich vom Ministerium befürwortet. Wissenschaftsminister Goppel verlieh die Preise in Bayreuth an insgesamt 16 Wissenschaftler aus allen bayerischen Universitäten.
Was den Tumor wachsen lässt
Wenn Kinder an einer bestimmten Art von Nierentumoren erkranken, spielt Retinsäure möglicherweise eine tragende Rolle. Dieses Molekül kontrolliert eine Reihe von Genen, die für das Zellwachstum bestimmend sind. Welche Mechanismen das Tumorwachstum in Gang setzen, untersucht jetzt eine Arbeitsgruppe um den Würzburger Mediziner Manfred Gessler. Ziel ist es, neue Ansätze für eine Therapie zu entdecken und ein Verfahren zu entwickeln, das Vorhersagen über den Verlauf der Krankheit erlaubt. Unterstützt wird die Arbeit von der Wilhelm Sander-Stiftung.
Wilms-Tumor oder Nephroblastom: So lauten die Fachausdrücke für eine Form von Nierentumoren, an der vor allem Kinder erkranken. Es handelt sich um den am häufigsten auftretenden bösartigen Nierentumor im Kindesalter; er zeigt sich meist zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr, etwa eines von 10.000 Kindern ist davon betroffen. Embryonale Nierenvorläuferzellen, deren Entwicklung entartet ist, gelten als Verursacher. „In diesen Tumoren ist die Funktion von Steuerungsmechanismen der Embryonalentwicklung beeinträchtigt“, erklärt Manfred Gessler. Dabei spielt anscheinend auch Retinsäure eine tragende Rolle: Dieser Botenstoff, ein Vitamin A-Abkömmling, ist unter anderem für das Wachstum der Nierenanlagen im Embryo notwendig, „ein Mangel führt zu verkleinerten und fehlgebildeten Nieren“, so Gessler.
Zellen eines Wilms-Tumor in Kultur.
Damit sie ihren Auftrag erledigen können, docken die Moleküle an Rezeptoren im Zellkern an, die die Aktivität bestimmter Gene kontrollieren und die Funktion der Zellen damit steuern oder sogar umprogrammieren können. „Dieser Signalweg ist in einigen Wilms-Tumoren fehlreguliert“, erklärt Gessler. Deshalb will Arbeitsgruppe nun Tumorzellkulturen mit Retinsäure behandeln, um so die Auswirkungen auf das Wachstumsverhalten und das Überleben der Tumorzellen zu studieren. Geplant ist außerdem, die Arbeit der von Retinsäure regulierten Gene gezielt zu beeinflussen. Dafür will die Gruppe mit Hilfe von Viren, die als Transporter fungieren, veränderte Gene in die Zellen einschleusen.
„Es ist bekannt, dass in Wilms-Tumoren insbesondere Retinsäure-regulierte Gene nicht ausreichend arbeiten“, so Gessler weiter. Diese Fehlregulation sei vor allem bei den Patienten zu finden, die nach erfolgreicher Behandlung später erneut einen Tumor entwickelten. Für eine Therapie könnte dieser Punkt von Bedeutung sein: „Wenn wir wissen, wie gut die Gene ihre Arbeit erledigen, können wir eventuell daraus Prognosen über den Verlauf der Krankheit ableiten und somit gezielter eine Behandlung aussuchen“. Bedeutsamer sei jedoch, dass diese reduzierte Aktivität des Retinsäure-Signals möglicherweise auch direkt therapeutisch nutzbar sein könnte. In ersten Versuchen konnten die Mitglieder der Arbeitsgruppe bereits an zwei Tumorzellkulturen zeigen, dass die Zugabe von Retinsäure die entsprechenden Zielgene zur verstärkten Aktivität anregt. „Somit erscheint auch eine direkte Umsteuerung der Genexpression in diesen Tumorzellen durch Retinsäure möglich“, so der Mediziner.
Retinsäure wird schon bei anderen Tumorarten mit Erfolg als Chemotherapeutikum eingesetzt. Daher ist eine klinische Anwendung auch bei Wilms-Tumoren gut vorstellbar. Bevor es soweit ist, müssen allerdings die Effekte der Retinsäure auf Wilms-Tumorzellen im Detail bekannt sein. Die Arbeitsgruppe am Biozentrum wird deshalb Kulturen von möglichst vielen verschiedenen Tumoren anlegen, mit Retinsäure behandeln und anschließend die Auswirkungen auf Wachstum und Überlebensfähigkeit der Zellen analysieren. Um die Funktion einzelner Zielgene besser zu verstehen, werden diese mit Hilfe von Viren in die Zellen zusätzlich eingeführt oder in ihrer Funktion unterdrückt. Die Ergebnisse können dann die Grundlage für einen möglichen Einsatz von Retinsäure in der Therapie schaffen.Kontakt: Prof. Dr. Manfred Gessler, Tel.: (0931) 888-4159, E-Mail: gessler@biozentrum.uni-wuerzburg.de
Vielfalt der mittelalterlichen Ethik entdecken
Die theologische Ethik hat sich vor allem den heutigen Herausforderungen an die Verantwortung des einzelnen und der Gesellschaft sowie den Grundsatzfragen der Ethik überhaupt zu stellen. Dennoch hat auch die Beschäftigung mit der Geschichte des Fachs unverzichtbare Bedeutung. Positionen, die in der kirchlichen Morallehre dominierend geworden sind, werden anhand ihrer Entstehungsbedingungen deutlich und damit relativiert, durchgängige Problemkonstellationen und Lösungsalternativen werden erkennbar, und – trotz aller Zeitbedingtheit des Wirklichkeitsverständnisses – können auch innovative Lösungen für gegenwärtige Fragen angeregt werden.
Bausteine für die Erforschung der theologischen und philosophischen Ethik im Mittelalter sollen drei Projekte der Deutschen Forschungsgemeinschaft liefern, die derzeit am Lehrstuhl für Moraltheologie an der Katholisch-theologischen Fakultät gefördert werden. Sie setzen an ganz unterschiedlichen Zeitpunkten und mit ganz unterschiedlichen Fragestellungen sowie Methoden an und leisten damit kleine Einzelbeiträge zu einer Gesamtdarstellung der theologischen Ethik im Mittelalter.
Die Erarbeitung einer kritischen Edition des „Speculum universale“ des Radulphus Ardens (gest. 1200) ist Aufgabe des ersten Projektes. Bei dem größten und umfassendsten Entwurf einer theologischen Ethik im 12. Jahrhundert handelt es sich um eine der ersten systematischen Gesamtdarstellungen der christlichen Morallehre überhaupt. Sie war für die nachfolgende Systembildung im Bereich der theologischen Ethik von großem Einfluss. Bemerkenswert ist, dass Radulphus Ardens in die Grundsystematik der Tugendlehre alle Inhalte der christlichen Glaubenslehre einordnet. Einen Schwerpunkt in der Durchführung seiner Tugendlehre bildet dabei die Entfaltung einer reichhaltigen Psychologie, womit Ansätze für den Dialog der theologischen Ethik mit den Human- und Sozialwissenschaften heute grundgelegt werden. Das monumentale Werk des Radulphus Ardens ist jedoch auch von dem pastoralen Anliegen geprägt, seelsorgliche Wegweisungen für eine geglückte Lebensführung zu bieten.
Ein zweites, im Rahmen des groß angelegten interdisziplinären DFG-Schwerpunktprogramms „Integration und Desintegration der Kulturen im europäischen Mittelalter“ angesiedeltes Projekt hat die spätmittelalterliche Diskussion über die Gleichheit der Seelen zum Gegenstand. In Gang gebracht hatten diese Diskussion insbesondere die Pariser Verurteilungen von 1277, in denen die Gleichheit der Seelen aus christologischen Gründen bestritten wurde. Die Position der Gleichheit - vor allem in der säkularen philosophischen Diskussion gestärkt - regte unter anderem auch in der Auseinandersetzung um den Status der indianischen Bevölkerung nach der Entdeckung Amerikas und die Anerkennung ihrer Menschenwürde theologische Diskussionen an. Mit dieser Untersuchung soll nicht nur ein problemgeschichtlicher Durchblick gegeben, sondern die Bedeutung konkreter interkultureller Begegnung für die Entwicklung mittelalterlicher Ethik und Anthropologie aufgezeigt werden.
Mit der spezifischen Konzeption der Ethik innerhalb der Wissenschaftslehre des Roger Bacon (cirka 1214 bis 1292) beschäftigt sich ein weiteres Projekt. Auch hier spielt wieder der Aspekt der kulturellen Begegnung im Mittelalter eine wichtige Rolle: diesmal die Begegnung des Christentums mit dem Islam und der arabischen Philosophie. Denn unter dem Einfluss der griechisch-arabischen Wissenschaftslehre steht für Bacon nicht das spekulative Wissen im Mittelpunkt, sondern zentral sind für ihn vielmehr das empirische Wissen sowie dessen Nutzen für die Verbesserung des individuellen und gemeinschaftlichen Lebens.
Neben einer genauen Verhältnisbestimmung zwischen Naturwissenschaften und Ethik, geht es ihm zudem weniger um die Begründung von Handlungsnormen als um die Anregung zum ethischen Handeln. Zu klären ist, warum Bacon – anders als dies sonst in den Ethikentwürfen seiner Zeit geschieht – die Motivation zum Handeln in den Vordergrund rückt.
Forschung über Muskeln und Skelett
Wo in der medizinischen Forschung sollen in den kommenden Jahren die Förderschwerpunkte liegen? Hierzu hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine Roadmap erarbeitet, eine „Straßenkarte“ also, die aus wissenschaftlicher Sicht Orientierung über die wichtigen Themen der Gesundheitsforschung bieten soll.
„Erstmals wurde das Segment Muskuloskelettale Erkrankungen mit aufgenommen“, so Professor Franz Jakob von der Universität Würzburg, Experte in Sachen Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems. Damit etabliere sich dieses Gebiet gleichwertig neben den traditionellen Forschungsschwerpunkten wie Krebs, Herz-Kreislauf, Infektion und Neurowissenschaften. Ebenso neu hinzugekommen sei das Gebiet Ernährung, Stoffwechsel und Endokrinologie, während das Segment Umweltforschung als eigenes Gebiet gestrichen wurde.
Professor Jakob ist am Lehrstuhl für Orthopädie tätig und dort Leiter des Zentrums für Muskuloskelettale Forschung. Für Krankheiten aus diesem Bereich – dazu gehören unter anderem Osteoporose und Rheuma – fallen laut BMBF 16 Prozent der Gesundheitsausgaben an; sie stellen damit den größten Kostenfaktor im deutschen Gesundheitswesen dar.
An der Erstellung der Roadmap haben Wissenschaftler der Uni Würzburg mitgewirkt. Jakob selbst hat federführend mit Professor Gerd-Rüdiger Burmester aus Berlin das Segment Muskuloskelettale Erkrankungen organisiert; auch Professor Hermann Girschick aus der Würzburger Kinderklinik war Mitglied der Arbeitsgruppe.
Die Experten haben für den Bereich Muskuloskelettale Erkrankungen festgelegt, dass weiterhin Arbeiten über die molekularen Mechanismen von Entzündung und Regeneration wichtig sind, um etwa rheumatische Leiden besser behandeln zu können. Wichtige Schwerpunkte wurden auch bei der Stammzellforschung, der Grundlagenforschung über Skelettentwicklung und Signalsysteme sowie bei der Heilung von Knochenbrüchen, Knochendefekten und Osteoporose gesetzt.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Franz Jakob, T (0931) 803-1580, f-jakob.klh@uni-wuerzburg.de Über die Roadmap des BMBF gibt es hier weitere Informationen: www.bmbf.de/de/10953.php
Trendsetter deutschsprachiger Mediävistik
Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft: Prof. Sieglinde Hartmann wurde zur Ersten Vorsitzenden gewählt
Die Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft hat sich ein doppeltes Ziel gesetzt: die Forschungen zu Leben und Werk des Tiroler Ritters, Dichters und Sängers Oswald von Wolkenstein maßgeblich voranzutreiben und zugleich ihre Position als führendes Forum der interdisziplinären Erforschung von spätmittelalterlicher Kultur in Europa auszubauen.
Am 27. September wurde jetzt Prof. Sieglinde Hartmann zur Ersten Vorsitzenden der Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main gewählt. Die Altgermanistin lehrt Deutsche Literatur des Mittelalters in Würzburg und ist dank führender Positionen in internationalen mediävistischen Gremien weltweit bekannt. Sie wirkt bereits seit der Gründung im Jahr 1980 in der Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft mit. Deren Leitung lag schon einmal bei einem Würzburger Mediävisten, dem damaligen Lehrstuhlinhaber für Altgermanistik, Prof. Horst Brunner. Seitdem sind mehrere wissenschaftliche Tagungen der Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft an der Würzburger Alma Julia organisiert worden. So auch ein Symposion zum Würzburger Löwenhof, eine Veranstaltung, die 2002 zur Feier der Erstgründung der Universität stattfand.
Die wissenschaftliche Attraktivität der Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft erklärt sich in erster Linie aus der ungebrochenen Faszinationskraft, die Wolkensteins abenteuerreiches Leben (cirka 1376/77-1445) und die Genialität seiner neuartig autobiographischen Lieder seit ihrer Wiederentdeckung im 20. Jahrhundert entfaltet haben. Ebenso faszinierend wirkt die spätmittelalterliche Endzeit- und Umbruchs-Epoche mit ihren spannungsreichen Dissonanzen, die sich am besten mit neuesten mediävistischen Methoden aufdecken und analysieren lassen. Kein Wunder also, dass sich die Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft zum Trendsetter deutschsprachiger Mediävistik entwickelt hat.
Die bisher veranstalteten Symposien waren stets aktuellen Fragestellungen gewidmet. Dabei standen jeweils sowohl generelle Themen als auch einzelne Autoren im Mittelpunkt der Fächer übergreifender Forschungen. Um die wissenschaftlichen Fragestellungen einer größeren Öffentlichkeit zu vermitteln, wurden außerdem – ähnlich wie beim Jubiläumssymposion zur Gründung der Würzburger Universität – publikumswirksame Konzerte oder Ausstellungen eingeplant. Diese Strategie hat bisher zu beachtlichen Erfolgen in der Spätmittelalterforschung geführt. Beleg hierfür ist beispielsweise die Resonanz auf Veröffentlichungen im „Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein Gesellschaft“. Außerdem lässt sich die Relevanz der Beiträge an den über hundert Bibliotheksabonnements weltweit ablesen.
Auch hinsichtlich der deutschsprachigen Öffentlichkeit boomt das Interesse an Oswald von Wolkenstein und seiner Zeit. So steht Dieter Kühn mit seiner Wolkenstein-Biografie nach wie vor an der Spitze aller Mittelalterromane. Aber auch die Einspielungen von Wolkensteins Liedern schlagen alle Rekorde innerhalb der Mittelalter-Musikszene. In der akademischen Lehre liegt Oswald von Wolkenstein ohnehin immer ganz vorn. Nicht zuletzt deshalb gehört die Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft zur attraktivsten und jüngsten Mittelalter-Vereinigung im gesamten deutschen Sprachraum!Kodierungsverfahren für elektronische Texte
Bereits zum sechsten Mal veranstaltet das Kompetenzzentrum für EDV-Philologie am Institut für deutsche Philologie einen <philtag>-Workshop, ein internationales Arbeitstreffen zum Themenbereich Elektronische Texte. Das Treffen am 12. und 13. Oktober steht unter dem Motto „Text encoding: baseline & more”.
Titelblatt und erste
Seite des Campe-Wörterbuchs
von 1807, das an der
Uni Würzburg im Rahmen
des TextGrid-Projekts
bearbeitet wird.
Bild: Institut für deutsche Philologie
Experten aus Philologie und Datenverarbeitung werden der Frage nachgehen, wie die international normsetzenden Kodierungsrichtlinien der Text Encoding Initiative (www.tei-c.org) anzuwenden sind. Diese Richtlinien definieren Referenzsysteme für die unterschiedlichsten elektronischen Texte und schaffen damit die Grundlage dafür, Texte in elektronischer Form wie gedruckte Textausgaben zu erschließen, über Bibliotheken öffentlich zugänglich zu machen und als kulturelles Erbe langfristig zu sichern. In diesem Jahr beschäftigen sich die Teilnehmer hauptsächlich mit Kodierungsproblemen von Wörterbüchern und Texteditionen sowie den für die elektronische Kodierung erforderlichen Werkzeugen. Denn auch die noch in Entwicklung befindliche Grid-Technologie soll bereits jetzt in den Geisteswissenschaften eingesetzt werden.
Die Diskussion eröffnet Lou Burnard (Oxford University Computing Services, European Editor der TEI Guidelines) mit einem Referat über den Entwicklungsstand der Version TEI P5. Als weiteren Schwerpunkt präsentiert Thorsten Vitt (Technische Universität Darmstadt) den Prototyp von TextGridLab, einen vom TextGrid-Konsortium entwickelten grid-fähigen Arbeitsplatz, der für die individuelle wie die gemeinschaftliche philologische Bearbeitung, Analyse, Annotation, Edition und Publikation von Textdaten in Philologie, Linguistik und den angrenzenden Wissenschaften konzipiert ist.
TextGrid (www.textgrid.de) wird seit 2005 im Rahmen der deutschen D-Grid-Initiative (www.d-grid.de) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als derzeit einziges Grid-Projekt in den Geisteswissenschaften gefördert. Das Kompetenzzentrum für EDV-Philologie der Universität Würzburg ist an TextGrid beteiligt und erprobt die Anwendung des Konzepts am Modellfall der Digitalisierung des Wörterbuchs von Joachim Heinrich Campe.
Im Rahmen des Workshops hält Peter Robinson (Institute for Textual Scholarship and Electronic Editing, University of Birmingham) einen öffentlichen Vortrag über „Building Distributed Editions around Unified Identifiers“, zu dem alle am Thema „Elektronische Texte“ Interessierten eingeladen sind. Termin: Freitag, 12. Oktober, 17.15 Uhr, Hörsaal 4 im Philosophiegebäude der Universität am Hubland.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Werner Wegstein, wegstein@germanistik.uni-wuerzburg.de
Die Augen-Gesundheit im Blick
Universitätsaugenklinik informiert beim Tag der offenen Tür über moderne Diagnostik- und Behandlungsverfahren
Die gefährlichsten Augenkrankheiten beginnen unbemerkt. Immer noch verlieren viele Menschen im Rentenalter ihr Augenlicht, weil sie glauben, es sei mit der Anschaffung einer neuen Brille getan, wenn ihre Alterssichtigkeit zunimmt. Moderne Diagnostik kann dies verhindern: Im Rahmen der bundesweiten “Woche des Sehens” lädt die Universitätsaugenklinik am Dienstag den 9. Oktober 2007 alle Interessierten in die Josef-Schneider-Straße 11 ein, um über aktuelle Diagnostikverfahren und Behandlungs- und Rehabilitationsmöglichkeiten zu informieren.
In den armen Ländern erfordert die Verhütung von Blindheit vor allem finanzielle Hilfe und den Einsatz ausländischer Augenärzte zur Verbesserung der medizinischen Versorgung. In Deutschland dagegen können heute die meisten Menschen selbst dazu beitragen, ihr Sehvermögen zu bewahren, indem sie ihren Augen die nötige Aufmerksamkeit widmen. 85 Prozent aller Erblindungen in den Industrieländern werden von nur drei Augenkrankheiten verursacht: Glaukom (Grüner Star), AMD (altersbezogene Makula-Degeneration) und der diabetischen Retinopathie (mit Diabetes mellitus verbundene Augenkrankheit). Bei diesen drei schweren Augenkrankheiten ist Erblindung heute vermeidbar - vorausgesetzt sie werden rechtzeitig erkannt und behandelt. Mit moderner HighTech-Diagnostik sind für den Augenarzt bereits kleinste Veränderungen zu erkennen, so dass er schon mit der Therapie beginnen kann, bevor Sehverluste eintreten.
Beim Tag der offenen Tür am 9. Oktober stellt die Augenklinik modernste Diagnostik und Behandlungsverfahren vor: Von 15 bis 17 Uhr werden an den Ständen vergrößernde Sehhilfen demonstriert. In den Räumen der Klinik werden kostenlose Sehtests und Augendruckmessungen angeboten – und in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund eine Unterweisung in lebenspraktische Fähigkeiten. Auch über die Möglichkeit der operativen Korrektur einer Fehlsichtigkeit („Lasik“) wird informiert.
Von 17 bis 18 Uhr folgen im Hörsaal der Augenklinik drei Vorträge: „Die gefährlichsten Augenkrankheiten beginnen unbemerkt! Mit moderner apparativer Diagnostik lassen sie sich rechtzeitig erkennen.“ ist Thema des ersten Vortrags. Der zweite handelt von „Makuladegeneration, diabetische Retinopathie und Glaukom lassen sich heute oft erfolgreich behandeln“. Im dritten schließlich geht es um „Vergrößernde Sehhilfen und Rehabilitation des sehbehinderten Patienten.“
An diesem Tag soll auch auf die Belange Sehbehinderter im Allgemeinen aufmerksam gemacht werden. An Informationsständen erhalten Sehbehinderte die Möglichkeit, sich bei den teilnehmenden Organisationen über Förder- und Rehabilitationsmöglichkeiten zu informieren. Der Tag der offenen Tür wird in Kooperation mit dem Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit, dem Berufsförderungswerk Würzburg-Veitshöchheim, dem Blindeninstitut Würzburg und dem Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund. veranstaltet.
Weitere Informationen bei: PD Dr. Wolfgang Schrader, T (0931) 201-20610, E-Mail: w.schrader@augenklinik.uni-wuerzburg.de, http://www.woche-des-sehens.de/
Freund und Förderer der Universität
Dr. Walter M. Brod feierte seinen 95. Geburtstag
Als Walter M. Brod 1912 in Würzburg geboren wurde, war die Neue Universität am Sanderring noch wirklich neu; die Mehrzahl der königlichen Universitätskliniken befanden sich im ehrwürdigen königlichen Juliusspital und der Südflügel der Residenz beherbergte keine Institute der Universität, sondern Wohnräume des bayerischen Königs. Als Walter M. Brod in die Schule kam, kämpften studentische Freikorps gegen die Spartakisten. Und als er selbst Student war, musste er eigenhändig die vom Regime geforderte Suspension seines geliebten Corps Moenania unterzeichnen.
Nicht erst seit seiner Ernennung zum Ehrenbürger der Universität 1992 hat Dr. Brod an den Geschicken seiner Alma Julia regen Anteil genommen: vieles, wie die Zerstörung und den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg, den Bau des Luitpoldkrankenhauses und des ZOM, die Errichtung der Institute und der Universitätsbibliothek am Hubland hat er selbst miterlebt. Manches hat er als Nestor der studentenhistorischen und hochschulkundlichen Forschung dem Vergessen entrissen. Und um die Wiedererrichtung des Turmes der Neubaukirche hat er sich besonders verdient gemacht.
Neben der Universität und ihrer Historie war die Medizin eine wichtige Konstante im Leben Walter M. Brods: Als Nachfolger seines Vaters, des Sanitätsrats Michael Brod, in dessen renommierter chirurgischen Privatklinik vorgesehen, studierte er Humanmedizin und ließ sich, da die Klinik beim Bombenangriff komplett zerstört wurde, als Hausarzt in Würzburg nieder. Allein 2000 Geburten hat der praktische Arzt während seiner Tätigkeit geleitet.
Die herausragende Graphiksammlung seines Vaters, deren größte Schätze - wertvolle Handzeichnungen Würzburger Künstler - beim Luftangriff im vermeintlich sicheren Keller des Luitpoldmuseums verbrannten, baute er in den Nachkriegsjahren systematisch aus: So entstand eine der größten Spezialsammlungen zur fränkischen und vor allem Würzburger Topographie. Als Dauerleihgabe in der Universitätsbibliothek untergebracht, steht sie der Forschung zur Verfügung. Ein illustrierter Katalog von 1987 mit dem Titel „Würzburg – Bilder einer alten Stadt“ dokumentiert die Fülle der vorhandenen Blätter.
Walter M. Brod,
der Vortragsredner -
Karikatur von
Gerhard Hainlein
Von der Bandbreite der eigenen Forschungstätigkeit zeugt ein Oeuvre von fast 600 Titeln, darunter Bücher, Zeitschriftenbeiträge und Fachartikel. Als Kustos des Kösener Archivs und langjähriger Leiter des europaweit einzigartigen Würzburger Instituts für Hochschulkunde konnte er jüngere Forscher an seinen Kenntnissen teilhaben lassen.
Als Mitbegründer der „Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte“, Hilfsarbeiter des neu entstandenen Mainfränkischen Museums, Obermeister der traditionsreichen Fischerzunft und nicht zuletzt als großzügiger Mäzen städtischer und universitärer Museen hat er einen wichtigen Beitrag zum Wiederaufleben des kulturellen Lebens nach dem Zweiten Weltkrieg geleistet.
Bundesverdienstkreuz, bayerischer Verdienstorden, Kulturmedaille der Stadt und Ehrenbürgerschaft der Universität Würzburg sind nur einige der Ehrungen, die Walter M. Brod für sein vielfältiges kulturelles Engagement zuteil wurden. Zu seinem 95. Geburtstag konnte er eine 440 Seiten starke Festschrift mit mehr als 100 Beiträgen entgegennehmen.
Hinter dem unscheinbaren roten Einband verbirgt sich ein reich illustriertes, veritables Würzburg-Brevier mit historischen Beiträgen und Zeitzeugenberichten aus dem vergangenen Jahrhundert. Mehr als hundert Autoren haben für den Würzburg-Freund Vergnügliches und Unterhaltsames, aber auch für den Fachmann Unbekanntes zusammengetragen. Historische Fotos, ausgefallene Abbildungen und eine Reihe augenzwinkernder Karikaturen von Brods Arztkollegen Gerhard Hainlein lockern dieses bunte Würzburg-Potpourri auf.
Der Leinenband ist zum Preis von 45 Euro im Würzburger Siebold-Museum sowie im Würzburger Buchhandel erhältlich.
Andreas Mettenleiter
Neuer Leiter der Multimedia-Dienste
Ein neues Gesicht am Hubland: Zum 1. August hat Michael Tscherner sein Büro im Rechenzentrum der Universität bezogen. Als neuer Leiter des Bereichs Multimedia-Dienste ist er für den Ausbau und die Abstimmung des Multimedia-Equipments der Hochschule und für die Einrichtung einer zentralen eLearning-Plattform zuständig. Zu seinen Aufgabengebieten gehören auch die hochschulweiten Serviceangebote Videokonferenzen, Bereitstellung von digitalem Videoschnitt und Digitalisierung von analogem Quellmaterial.
Der neue Bereichsleiter wurde in Würzburg geboren. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft war er zunächst einige Jahre bei den Firmen alfi in Wertheim und Richter+Frenzel in Würzburg tätig – jeweils in der IT-Abteilung. Im Jahr 2000 kam Tscherner schließlich in die IT der Würzburger Universitätsverwaltung und führte die Projekte MUCK und Selbstbedienung in Verwaltungsanwendungen für Studierende zu einem erfolgreichen Abschluss.
Nach sieben Jahren wechselte Tscherner nun ins Rechenzentrum. Zu den Arbeitsschwerpunkten der kommenden Monate zählt er neben dem Ausbau von eLearning-Angeboten aktuell auch ein Projekt, das teilweise aus Studienbeiträgen finanziert wird: die Ausstattung von Hörsälen und Seminarräumen mit Beamern und weiterer Präsentationstechnik.
Erklärtes Ziel von Tscherner ist es auch, die breite Dienstleistungspalette des Multimediabereichs verstärkt im Bewusstsein aller Hochschulmitglieder zu verankern. Kontakt: Michael Tscherner, T (0931) 888-3023, m.tscherner@rz.uni-wuerzburg.de
Psycho-Kardiologie wird evaluiert
Die Dr. Becker Klinikgesellschaft hat eine Kooperationsvereinbarung zur Durchführung eines Forschungs- und Entwicklungsvorhabens mit dem Arbeitsbereich Rehabilitationswissenschaften der Universität Würzburg geschlossen. „Hierdurch wurde die Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Umsetzung von Patientenschulungs- und Evaluationsvorhaben in den Kliniken unseres Unternehmensverbundes besiegelt“, so Unterzeichnerin Dr. Petra Becker, Geschäftsführerin der Kölner Klinikgruppe.
Inhalt der vorerst auf zwei Jahre angelegten Zusammenarbeit ist die wissenschaftliche Evaluation von Behandlungsprogrammen in den Dr. Becker Kliniken. Erstes Projekt soll sein, das Konzept zur Therapie psychokardiologischer Beschwerden in der Klinik Möhnesee zu evaluieren und weiterzuentwickeln. In der Klinik am Möhne-Stausee arbeiten die Abteilungen Kardiologie und Psychosomatik seit fünf Jahren Hand in Hand. Jüngst wurde dort das Zentrum für Psycho-Kardiologie gegründet, das nun unter anderem von den Würzburger Rehabilitationswissenschaftlern begleitet wird.
Ein weiteres Projekt ist die Schaffung eines auf die Bedürfnisse älterer Arbeitnehmer ausgerichteten Schulungs- und Behandlungskonzeptes.“ Dabei soll ein Baukasten von Schulungsmodulen entwickelt werden, der sich auf die besonderen beruflichen Belastungssituationen dieser Patientengruppe konzentriert – wie beispielsweise auf Arbeitsplatzverlustängste.
Weitere Informationen unter www.dbkg.de oder bei Eva Kindsvater, T (0221) 93 46 47-48, ekindsvater@dbkg.de
Forscher aus der Neurologie ausgezeichnet
Für seine Erkenntnisse über Schlaganfälle ist Christoph Kleinschnitz von der Neurologischen Klinik der Uni Würzburg erneut ausgezeichnet worden: Er bekam am 6. Oktober von der Gesellschaft für Mikrozirkulation und Vaskuläre Biologie der Charité Berlin den mit 2.000 Euro dotierten Hermann-Rein-Preis 2007 verliehen.
Damit wurde eine Arbeit – die unter 23 erstklassigen Bewerbungen ausgewählt worden war – gewürdigt, die der Würzburger Nachwuchsforscher 2006 gemeinsam mit seinem Arbeitsgruppenleiter Professor Guido Stoll, dem Inhaber der Forschungsprofessur Martin Bendszus aus der Neuroradiologie und Wissenschaftlern im Institut für Klinische Biochemie und Pathobiochemie in der renommierten US-Zeitschrift „Journal of Experimental Medicine“ veröffentlicht hat.
Die Wissenschaftler konnten zeigen: Mäuse, bei denen der Blutgerinnungsfaktor XII blockiert ist oder fehlt, erleiden wesentlich kleinere Schlaganfälle als ihre normalen Artgenossen. Nach dem Hirninfarkt hatten sie deutlich weniger neurologische Ausfallerscheinungen. Zudem entwickelten sie in ihren kleinen Gehirnarterien eine geringere Anzahl an Blutgerinnseln, so dass die Durchblutung im Bereich des Hirninfarktes besser war.
Falls diese Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind, könnte es durch eine medikamentöse Blockade des Faktors XII gelingen, das Auftreten bestimmter Typen von Schlaganfällen künftig sicherer zu verhindern. Das betrifft Schlaganfälle, die durch eine mangelnde Durchblutung des Gehirns infolge eines plötzlichen Gefäßverschlusses ausgelöst werden. „Interessanterweise bluten Mäuse ohne den Faktor XII – ähnlich wie Menschen, denen dieser Faktor fehlt – nicht stärker als andere“, so Kleinschnitz. Die Blockade des Faktors würde also die normale Blutgerinnung voraussichtlich nicht beeinträchtigen.
Diese Forschungsergebnisse entstanden im Rahmen des Würzburger Sonderforschungsbereiches 688, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird.
Christoph Kleinschnitz, Guido Stoll, Martin Bendszus, Kai Schuh, Ulrich Pauer, Peter Burfeind, Christoph Renné, David Gailani, Bernhard Nieswandt and Thomas Renné: „Targeting coagulation Factor XII provides protection from pathological thrombosis in cerebral ischemia without interfering with hemostasis“, Journal of Experimental Medicine, März 2006; 203: Seiten 513 - 518
Ein Pionier der Bakterienforschung
Für seine „überragenden Verdienste und seine wegweisenden Aktivitäten“ hat der Würzburger Mikrobiologe Professor Werner Goebel die Verdienstmedaille der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina verliehen bekommen. Zusammen mit ihm wurde Professor Johannes Eckert geehrt, ein Veterinärmediziner aus Zürich.
Werner Goebel studierte Chemie in Tübingen und promovierte dort über ein Thema zur Stoffwechselphysiologie der Bäckerhefe. Nach einem längeren Forschungsaufenthalt in den USA wurde er 1974 auf den neu geschaffenen Lehrstuhl für Mikrobiologie der Universität Würzburg berufen.
Seit dem Ende der 70er-Jahre ist er auf dem Gebiet der medizinischen Mikrobiologie erfolgreich. „Er gehörte zu den ersten Wissenschaftlern weltweit, denen es gelang, bei Bakterien krankheitsauslösende Faktoren zu identifizieren oder deren Gene zu klonieren. Darüber hinaus war er an vielen Arbeiten zur Entwicklung neuer Impfstoffe und zur Etablierung gentherapeutischer Verfahren beteiligt“, heißt es in der Laudatio der Leopoldina.
Goebel hat für seine Arbeiten bereits viele Ehrungen erhalten, etwa den Robert-Koch-Preis und den Emil-von-Behring-Preis. Mitglied der Leopoldina wurde er 1985. Als Senator und Obmann der Sektion Mikrobiologie und Immunologie hat er große Aktivitäten entfaltet und war federführend an der Organisation zahlreicher Leopoldina-Symposien beteiligt. Die Verdienstmedaille bekam Goebel bei der feierlichen Eröffnung der Jahresversammlung der Leopoldina am 5. Oktober in Halle (Saale) verliehen.
Im Kloster regierte das Gefühl
Seit Januar 2007 gibt es an der Universität Würzburg das interdisziplinäre Graduiertenkolleg Emotions, dessen Sprecher der Psychologie-Professor Paul Pauli ist. Vom 6. bis 9. Oktober machte nun die erste Summer School des Kollegs das beschauliche Kloster Bronnbach zum Schauplatz „emotionaler Diskussionen“. Neun hochrangige internationale und nationale Wissenschaftler stellten in Vorträgen die aktuellsten Methoden und Inhalte vor, mit denen sich die Disziplinen des Graduiertenkollegs befassen. Das Spektrum reichte von Philosophie über Psychologie, Neurologie, Anatomie und Physiologie bis hin zur Psychiatrie. Die Stipendiaten erarbeiteten in Diskussionen, wie dieses Wissen im Graduiertenkolleg genutzt werden kann. Ihr gemeinsames Ziel ist es, die Wirkweise von Emotionen auf zellulärer und genetischer Ebene zu verstehen und ihren Einfluss bei komplexen sozialen Interaktionen und psychischen Erkrankungen zu erforschen.
Reibungslos ins Studium starten
Vor dem Studienstart werden Abiturienten mit vielen Fragen konfrontiert: Was hat es mit Numerus clausus, der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen, Hochschulquote, Ortsverteilung oder Einschreibung auf sich? Was unterscheidet Diplom, Magister und Bachelor? Soll man sich vor oder nach dem Wehr- bzw. Zivildienst bewerben? Welche Studiengänge gibt es an der Universität, welche an der Fachhochschule Würzburg?
Diese und weitere Themen, die nach dem Abitur für Studieninteressenten wichtig sind, werden in der Informationsveranstaltung „Vom Abitur zum Studium“ am Donnerstag, 11. Oktober, um 15.00 Uhr im Hörsaal 162 der Universität am Sanderring behandelt. Die Zentralen Studienberatungen der Universität und der Fachhochschule Würzburg laden dazu alle Schüler in den Abschlussklassen der Gymnasien sowie der Fach- und Berufsoberschulen ein. Auch andere Interessierte sind willkommen; eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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