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    Ausgabe 41 - 13. November 2007


    Ausgabe 41 vom 13. November 2007


    Arzneistoffentwicklung in Würzburg

    MolekülmodellDie Bayern Innovativ GmbH veranstaltet am Dienstag, 20. November, im Vogel Convention Center in Würzburg ein Kooperationsforum über die Entwicklung von Arzneistoffen („Drug Development: Targets, Technologies, Strategies“). Schon am Vortag lädt das Servicezentrum Forschung und Innovation (SFI) der Universität Würzburg gemeinsam mit dem Innovations- und Gründerzentrum (IGZ) BioMed/ZmK zu einer ähnlichen Veranstaltung unter dem Titel „Drug Development in Würzburg“ ein. Diese findet am Montag, 19. November, ab 13:30 Uhr im IGZ am Friedrich-Bergius-Ring 15 in Würzburg statt.

    Bei der Veranstaltung werden aktuelle Entwicklungen in Unternehmen der Region präsentiert, beispielsweise bei der Patrys GmbH und der vasopharm Biotech GmbH. Vorgestellt werden aber auch Start-Up-Firmen und Gründungsideen. Die Klinische Forschung wird ebenso präsent sein wie neue technologische Ansätze im Dienstleistungssektor. Weitere Informationen zum Programm gibt es im Internet hier: www.wuerzburg.de/m_13793

    Die Info-Veranstaltung richtet sich vorwiegend an Wissenschaftler; aber auch Studierende sind willkommen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Interessenten sollten sich formlos per E-Mail anmelden unter anmeldung@igz.wuerzburg.de

    Nach der Vortragsveranstaltung haben die Teilnehmer ab 18:00 Uhr die Möglichkeit, den gemeinsamen Abendempfang zum Kooperationsforum von Bayern Innovativ zu besuchen. Dort gibt es nach einer Podiumsdiskussion zum Thema „Innovative Arzneimittel für Therapien von morgen – wer trägt die Kosten?“ einen Empfang mit Stehimbiss. Wer daran teilnehmen will, muss sich separat anmelden unter www.bayern-innovativ.de/drug-development2007

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    Langzeitprognosen für Frühchen

    15 Jahre Frühdiagnosezentrum Würzburg – Symposium

    Sehr kleine Frühgeborene können später dieselbe Lebensqualität erreichen wie Normalgeborene. Das hat eine Studie unter der Leitung von Professor Hans Michael Straßburg von der Kinderklinik der Universität Würzburg gezeigt. Die Ergebnisse werden ausführlich auf einem öffentlichen Symposium am Samstag, 17. November, ab 9.30 im Hörsaal der Kinderklinik in der Josef-Schneider-Straße 2 präsentiert.

    Die Versorgung sehr kleiner Frühgeborener mit einem Geburtsgewicht von unter 1.500 Gramm ist heute eine wesentliche Aufgabe der Kinder- und Jugendmedizin. Dank einer personell und technisch äußerst aufwändigen Behandlung in den ersten Lebenswochen auf hoch qualifizierten Intensivstationen sind die Überlebenschancen dieser extrem früh geborenen Kinder seit circa 30 Jahren stetig gestiegen.

    „Aus großen Studien, die auch in Deutschland an verschiedenen Stellen durchgeführt wurden, ist seit vielen Jahren bekannt, dass bei rund 30 Prozent dieser Kinder im späteren Leben die Gesundheit beeinträchtigt ist“, sagt Professor Straßburg. Die ehemaligen Frühchen leiden demnach zum Beispiel an Bewegungsstörungen, Intelligenzminderungen, Sehstörungen oder chronischen Lungenerkrankungen. Außerdem seien immer wieder Kommunikations- und Verhaltensprobleme beschrieben worden.

    Frühgeborenes Kind. Foto: M. Emmert

    „Aber viele von ihnen entwickeln sich zumindest in den ersten Lebensjahren auch ganz normal. Doch über ihren weiteren Werdegang im Jugendlichen- und Erwachsenenalter ist in Deutschland bisher erstaunlich wenig bekannt“, so der Professor. Darum hat eine Arbeitsgruppe unter seiner Leitung nun bei einer multizentrischen Studie Daten von circa 300 ehemals sehr kleinen Frühgeborenen analysiert, die jetzt 18 bis 24 Jahre alt sind. Eine Hälfte davon wurde in verschiedenen Kinderkliniken der alten Bundesländer, die andere Hälfte zwischen 1980 und 1986 in der ehemaligen DDR behandelt.

    Mit einem Fragebogen erhoben die Wissenschaftler Daten zur Schul- und Berufsausbildung, zu aktuellen Krankheitsproblemen und besonders auch zur subjektiv empfundenen Lebensqualität. „Zusammenfassend kann man feststellen, dass sich die ehemals sehr kleinen Frühgeborenen in punkto Lebensqualität nicht wesentlich von anderen Jugendlichen und jungen Erwachsenen unterscheiden“, so Straßburg. Über 80 Prozent der Befragten haben einen qualifizierten Schulabschluss, ein Viertel davon das Abitur.

    Am Abend des Symposiums wird dann Geburtstag gefeiert: Vor 15 Jahren wurde nämlich das Sozialpädiatrische Zentrum „Frühdiagnosezentrum“ Würzburg gegründet. Es entstand 1992 als Ambulanz für Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsauffälligkeiten und Behinderungen. Seither wurden dort ungefähr 15.000 Patienten und ihre Eltern betreut, viele von ihnen von den ersten Lebensjahren an bis mittlerweile auch in das beginnende Erwachsenenalter.

    Zur Feier steht um 20 Uhr eine Veranstaltung im Plastischen Theater Hobbit in der Münzstraße 1 auf dem Programm. Dort findet ein Gastspiel des Theaters Laboratorium Oldenburg statt. Gezeigt wird das Stück „Wenn ich wieder klein bin“, und zwar als Erinnerung an Janusz Korczak. Dieser gab 1911 seine erfolgreiche Laufbahn als Kinderarzt auf und widmete sich ganz der Erziehungsarbeit in Warschauer Waisenhäusern. 1942 brachten die Nationalsozialisten ihn und seine Kinder im Vernichtungslager Treblinka um. Seine pädagogischen Schriften wurden posthum mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels geehrt. Sie gelten als große Beispiele der Weltliteratur für Achtung, Liebe und Einfühlungsvermögen gegenüber Kindern.

    Karten zu zwölf Euro gibt es im Sekretariat des Frühdiagnosezentrums, T (0931) 280824, und an der Abendkasse. Weitere Informationen: Prof. Dr. Hans Michael Straßburg, T (0931) 201-27709, strassburg_h@kinderklinik.uni-wuerzburg.de

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    Schulwandbild: Die Menschenrassen in fünf Charakterköpfen. F.E. Wachsmuth, Leipzig 1892.

    Schulwandbild: Die Menschenrassen in fünf Charakterköpfen. F.E. Wachsmuth, Leipzig 1892.

    Europa auf Schulwandbildern

    Sie thematisieren die Geschichte der Menschheit und die Vereinigung Europas ebenso wie Bergbau und Industrie in Mitteleuropa: Schulwandbilder haben im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert eine wichtige pädagogisch-didaktische und methodische Rolle im Unterricht gespielt. Die Forschungsstelle Schulwandbilder der Universität Würzburg am Wittelsbacherplatz zeigt nun vom 15. November an die Ausstellung „Eurovisionen“ – Schulwandbilder aus vergangenen Jahrzehnten erklären Europas Entwicklung.

    Mit den bunten, oft wandkartengroßen Bildern sollte der Lernstoff möglichst anschaulich nahe gebracht werden. Entsprechend zeigen sie auch anschaulicher und direkter als Lehrpläne, was aus der weiten Welt ins Klassenzimmer drang, wie die Wahrnehmung der Schüler planvoll gelenkt und wie auch im Dienste von Ideologien das Weltbild der heranwachsenden Jugend manchmal bewusst verengt wurde.

    „Europa ist der kleinste, aber der gebildetste Erdteil; die Europäer übertreffen alle übrigen Völker der Erde an Künsten und Wissenschaften, sowie an Macht” – hieß es zum Beispiel in einer Fassung des „Orbis Pictus“ aus dem Jahr 1842 in deutscher, lateinischer, französischer, englischer und italienischer Sprache. Und dieses „eurozentristische Weltbild und hybride Selbstverständnis der Europäer gehörte lange Zeit zum Stereotyp der europäischen Identität“, wie Dr. Katharina Uphoff, Leiterin der Forschungsstelle Schulwandbilder, betont.

    Diese Haltung habe in der zweiten Hälfte des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wesentlich dazu beigetragen, dass nicht die weltbürgerlichen „Euro-Visionen“ der Aufklärung politisch vorherrschend wurden, sondern Nationalismus, Imperialismus, Kolonialismus, Chauvinismus und Rassismus: „Jene Erblasten also, die nicht zuletzt bis heute Haupthindernisse einer übergreifenden europäischen Integration sind“.

    „Eurovisionen“ konzentriert sich vor allem auf die Zeit nach dem 2. Weltkrieg, in der versucht wurde, unter anderem die genannten „Erblasten“ durch eine gezielte Europaerziehung zu bewältigen. Die Schau wird vom 15. November bis 15. Februar in der Universität Würzburg gezeigt. Die Bilder sind während der Öffnungszeiten am Lehrstuhl für Schulpädagogik/Forschungsstelle Schulwandbilder zu sehen – im Universitätsgebäude am Wittelsbacherplatz, zweite Etage.

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    Dritter Platz für Würzburger Erfindung

    Preisgekrönt: Peter Schneider und der Balance-X-Sensor

    Innovativ. Dieses Schlagwort wird heute geradezu inflationär verwendet – und das sogar für Produkte, die keine wirkliche Neuerung bieten. Das Gerät allerdings, das Professor Peter Schneider von der Universität Würzburg entwickelt hat, gehört nicht in diese Kategorie. Der Mediziner bekam jetzt dafür einen Innovationspreis in Höhe von 4.000 Euro verliehen.

    Peter Schneider (Mitte) bei der Preisverleihung in Dresden. Rechts KKH-Vorstandsvorsitzender Ingo Kailuweit, links KKH-Vorstandsmitglied Rudolf Hauke. Foto: BrucklacherSchneider hat ein Gerät entwickelt, mit dem sich der Trainingszustand der Muskulatur messen lässt. Dabei steht die zu untersuchende Person auf einer Bodenplattform und vollführt bestimmte Körperübungen, etwa schnelle Kniebeugen. Sensoren in der Plattform registrieren die einwirkenden Kräfte, die Signale gehen an einen Computer. Dort werden sie mit einer Software verarbeitet, die ebenfalls auf das Erfinder-Konto von Schneider geht.

    Peter Schneider (Mitte) bei der Preisverleihung in Dresden. Rechts KKH-Vorstandsvorsitzender Ingo Kailuweit, links KKH-Vorstandsmitglied Rudolf Hauke. Foto: Brucklacher

    Die Daten, die dabei herauskommen, sind für Mediziner interessant. Sie liefern beispielsweise Hinweise darauf, ob Gleichgewichtsstörungen zentralnervös oder muskulär bedingt sind. Außerdem geben sie Aufschluss über das Sturzrisiko, das etwa bei Patienten mit Muskeldystrophie oder nach Schlaganfällen erhöht ist. Das Gerät eignet sich aber nicht nur für Reha und Medizin, sondern als Ergometer auch für den Einsatz im Spitzensport oder im Fitness-Training.

    Die Universität meldete Schneiders Erfindung zum Patent an, die Firma Soehnle Professional GmbH & Co. KG vertreibt das Gerät inzwischen weltweit unter dem Namen Balance-X-Sensor. Dass sich das Unternehmen aus Murrhardt für die Würzburger Entwicklung begeistern konnte, hat mittlerweile Folgen: Es konnte sich dadurch im Wettbewerb Top 100 platzieren, bei dem unter anderem die innovativsten mittelständischen Unternehmen gesucht werden (www.top100.de).

    Noch besser schnitt Schneider nun selbst ab, denn er errang beim KKH-Innovationspreis 2007 für Früherkennung und Prävention den dritten Platz. Vergeben wird die Auszeichnung von der Kaufmännischen Krankenkasse Halle, KKH. Der Professor bekam den Preis Ende Oktober im Rahmen des 6. Deutschen Kongresses für Versorgungsforschung in Dresden überreicht, der zugleich als 2. Nationaler Präventionskongress veranstaltet wurde.

    Peter Schneider ist Leitender Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Uni Würzburg. Als Tüftler ist er nicht erst mit dem preisgekrönten Messgerät in Erscheinung getreten: Schon vor Jahren hat er einen kleinen Computertomographen zur Messung der Knochendichte entwickelt. Außerdem hat er ein zweisitziges Reiseflugzeug selbst gebaut, das für den Luftverkehr zugelassen wurde.

    Kontakt: Prof. Dr. Peter Schneider, T (0931) 201-35873, schneider_p@nuklearmedizin.uni-wuerzburg.de

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    Angekommen: Die Bücher für den Kongo

    Große Freude an der Universität Kinshasa: Nach fast dreimonatiger Reise sind die über 25 Tonnen Bücher, die Anfang August von der Uni Würzburg in den Kongo geschickt worden waren, nun auf dem Campusgelände angekommen. Die Bücher stammen aus zahlreichen Spenden, die der Naturstoffchemiker Professor Gerhard Bringmann den Sommer über gesammelt hat.

    Noch sind die Regale in der großen Universitätsbibliothek in Kinshasa weitgehend leer; trotzdem herrscht dort momentan emsige Betriebsamkeit: Die Mitarbeiter sind eifrig damit beschäftigt, den Inhalt des Würzburger Containers zu sortieren, katalogisieren und elektronisch inventarisieren. Schließlich sollen die Bücher und Zeitschriften nicht nur den Studierenden und Lehrenden an der Universität Kinshasa selbst zugute kommen, sondern auch allen anderen Universitäten in der Demokratischen Republik Kongo und in den Nachbarländern.

    "Die derzeit bestbestückte Universität in Zentralafrika"

    In einer kleinen Feierstunde äußerte der Rektor der Universität Kinshasa, Professor Bernard Lututala, seine Freude darüber, dass seine Universität mit dieser Buchspende nun im naturwissenschaftlichen Sektor viel besser ausgestattet sei als bislang – vermutlich die „derzeit bestbestückte Universität in Zentralafrika“ überhaupt. In seinen Dank schloss er vor allem Gerhard Bringmann ein, der diese Bücher zusammengetragen hatte, aber auch den Präsidenten der Uni Würzburg, Professor Axel Haase, der selbst ein paar seiner Physikbücher gespendet hatte.

    Dass diese tonnenschwere Büchersendung den weiten Weg von Würzburg über das Meer und schließlich durch den Dschungel der Bürokratie gefunden hat, sei vor allem der guten Vorarbeit der Professoren vor Ort im Kongo zu verdanken, aber auch der Unterstützung durch die Würzburger Geographische Gesellschaft und die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit, sagt Bringmann.

    Und die nächste Buchsammlung läuft schon wieder: Im Keller des Instituts für Organische Chemie hat Bringmann mit seinen Helfern erneut zwei bis drei Tonnen Fachbücher zusammengetragen – „weitere Anfragen und Zusagen sind in der Pipeline“, so der Chemiker. In Zukunft will Bringmann auch Laborgeräte und Computerausrüstungen sammeln.

    Stipendiensystem für kongolesische Studierende

    Zudem ist er derzeit dabei, ein Stipendiensystem aufzubauen. Dieses soll es besonders begabten (und bedürftigen) kongolesischen Studenten ermöglichen, erfolgreich und zügig zu studieren. Auf diese Weise sollen sie die Chance erhalten, sich für einen Auslandsaufenthalt zu qualifizieren, um dann als potenzielle Hochschullehrer an die Uni Kinshasa zurückkehren zu können. „Wir wollen auf diese Weise den Teufelskreis, für den der Bürgerkrieg und andere ungünstige Umstände verantwortlich sind, an der Uni Kinshasa durchbrechen“, erklärte Bringmann.

    Weitere Impulse für diese zunehmend erfolgreiche Kooperation zwischen den Universitäten in Kinshasa und Würzburg erwartet der Naturstoffchemiker von einem mehrwöchigen Forschungs- und Kooperationsbesuch der beiden Professoren Virima Mudogo, Vizepräsident der Uni Kinshasa, und Dibungi Kalenda, Leiter des Departments Pharmazie, Anfang Dezember. Beide Wissenschaftler kommen auf Einladung des Sonderforschungsbereichs 630 „Erkennung, Gewinnung und funktionale Analyse von Wirkstoffen gegen Infektionskrankheiten“, dessen Sprecher Bringmann ist. Dabei sind auch erste Kontakte mit Würzburger Gymnasien geplant, so zum Beispiel mit Studienrat Bert Eitschberger vom Friedrich-König-Gymnasium.

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    Würzburger Stadtgeschichte komplett

    Auch am dritten Band wirkten Autoren aus der Universität mit

    Titelbild des dritten Bandes der Stadtgeschichte2004 feierte Würzburg das 1300. Jubiläum seiner urkundlichen Ersterwähnung. Um die Geschichte der Stadt nicht nur einer einmaligen Würdigung zu überlassen, sondern sie auch über die Zeiten hinweg dokumentiert zu sehen, hatte der Würzburger Stadtrat im Vorfeld des Ereignisses, nämlich bereits 1996, das Stadtarchiv beauftragt, eine „Würzburger Stadtgeschichte“ zu erarbeiten. Entstanden ist ein Grundlagenwerk, das gleichermaßen die wissenschaftlichen Ansprüche der Historiker wie auch den Wunsch historisch interessierter Laien nach unterhaltsamer Lektüre bedient.

    2001 erschien Band I mit Beiträgen von den Anfängen bis zum Ausbruch des Bauernkriegs, 2004 folgte – pünktlich zum Jubiläum – Band II, der die Zeit vom Bauernkrieg bis zum Übergang an das Königreich Bayern umfasst. Nun präsentierte das Stadtarchiv den dritten und abschließenden Band. Er behandelt die Geschichte der Stadt vom Beginn der bayerischen Zeit 1814 bis zur Gegenwart. Die Konzeption folgt den Bänden I und II. An einen chronologischen ersten Teil, der sich mit den politischen Ereignissen und den verwaltungsgeschichtlichen Rahmenbedingungen beschäftigt, schließt sich der zweite Teil mit zahlreichen Spezialbeiträgen und Schlaglichtern an.

    Die Texte werden durch reichhaltiges Bildmaterial, vieles davon erstmals publiziert, durch Karten, Grafiken sowie Tabellen ergänzt und erläutert. Ein umfangreicher „Rundgang durch das unzerstörte Würzburg“ zeigt in über 80 Fotografien das Stadtbild vor der Katastrophe des 16. März 1945. Als Autoren wurden wiederum namhafte Wissenschaftler gewonnen, vor allem auch aus der Universität Würzburg. Der Textband mit sämtlichen Einzelbeiträgen wird durch einen Anhangsband mit Tabellen, Zeittafel, Anmerkungsteil, Literaturverzeichnis sowie einem ausführlichen Register ergänzt.

    Ulrich Wagner (Hrsg.): „Geschichte der Stadt Würzburg, Band III, 1 + 2: Vom Übergang an Bayern 1814 bis zum 21. Jahrhundert“, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2007, 1586 Seiten, 76 Farbtafeln, 538 SW-Abbildungen. Gebunden in 2 Teilbänden, 66.00 Euro (Einzelpreis), 49.90 Euro (Subskriptionspreis bei Abnahme aller drei Bände).

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    Auf der Suche nach dem Generalschlüssel

    Neu an der Uni: Professor Thomas Müller

    Zu verstehen, wie Hormone funktionieren, damit man sie beeinflussen kann – das ist das zentrale wissenschaftliche Interesse von Thomas Müller. Seit August ist der 41-jährige Chemiker Professor für Molekulare Pflanzengenetik am Lehrstuhl für Molekulare Pflanzenphysiologie und Biophysik des Julius-von-Sachs-Instituts der Universität Würzburg.

    In seiner Forschung geht es Professor Müller insbesondere darum, Strukturen von Proteinen und Protein-Protein Komplexen aufzuklären – bevorzugt mit Hilfe der Röntgenbeugung oder Kernresonanz-Spektroskopie. Und indem sie die Erkenntnisse über die Raumstruktur mit funktionellen Studien wie zum Beispiel der Messung des Zusammenwirkens mit anderen Proteinen – der  Mutagenese – verknüpfen, versuchen Müller und seine Kollegen die molekularen Mechanismen zu erhellen, mit denen Proteine beispielsweise Signale in die Zellen leiten oder Enzyme ihr Substrat in das gewünschte Produkt umsetzen.

    Professor Thomas Müller (Foto privat)Der Hintergrund ist folgender: Während man früher – der „Schlüssel-Schloss-Hypothese“ von Emil Fischer folgend – davon ausging, dass Proteine aufgrund von geometrischen Gegebenheiten möglichst nur einen einzigen Bindepartner erkennen können, weiß man heute, dass vor allem Proteinhormone häufig an mehrere unterschiedliche Rezeptoren binden, umgekehrt auch ein Rezeptor sehr häufig mehr als nur ein Hormon binden kann.

    Dadurch versteht man nun, „warum sich meistens gar nichts ändert, oder zumindest nicht in die gewünschte Richtung, wenn man nur ein Hormon beeinflusst“, erklärt Müller: „Das heißt, man muss sich das Zusammenwirken der Hormone eher als Netzwerk denn als kausale Kette vorstellen. Und wenn man verstehen würde, wie ein Generalschlüssel funktioniert, könnte man ihn auch nachbauen. Dann wären gezielte Eingriffe in Signalketten möglich.“

    Bisher hat sich Thomas Müller in seiner Arbeit vor allem auf die Proteinfamilien der Zytokine und Knochenwachstumsfaktoren konzentriert. In Zukunft sollen jedoch ähnliche Beispiele in der Pflanzenwelt untersucht werden. Auch hier sind eine Reihe von Rezeptoren, zum Beispiel in der Pflanzen-Immunabwehr, in der Lage, unterschiedliche Pathogen-Liganden zu binden und somit zu detektieren. Hier will man klären, ob sich für pflanzliche Proteine ähnliche Mechanismen für Protein-Protein-Interaktionen entwickelt oder ob sich neuartige Wechselwirkungsmuster ausgebildet haben.

    Müller hat in Würzburg Chemie studiert und wurde hier 1995 am Theodor-Boveri-Institut für Biowissenschaften promoviert. Nach Forschungsaufenthalten unter anderem am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried, an den European Molecular Biology Laboratories (EMBL) (Heidelberg) und an der University of California in Los Angeles, war er von 2001 bis 2007 wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Physiologische Chemie II und Leiter der Abteilung Strukturbiologie. Seit Ende 2006 ist er auch Mitglied des Rudolf-Virchow-Zentrums.

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    Plakat zur Frauen-VortragsreiheVom Liebreiz der Männer

    Achtung! Der erste Vortrag der Reihe (geplant für 15. November, Prof. Ostner, "Männer als Väter") muss leider entfallen!

    Dann verbleiben noch zwei Referate auf dem Programm der öffentlichen Vortragsreihe „Frauen in der Wissenschaft – Frauen für die Wissenschaft“ an der Uni Würzburg. Alle Veranstaltungen finden um 18.15 Uhr im Hörsaal II des Unigebäudes am Wittelsbacherplatz statt. Die Themen und Termine:

    • 13. Dezember: „Der dritte Feminismus und der Liebreiz der Männer“, Dr. Bettina Schmitz, Universität Würzburg
    • 24. Januar: „Von der Patientin zur Heilerin: Über die Wirksamkeit von Besessenheitsritualen in Indien“, PD Dr. Elisabeth Schömbucher-Kusterer, Universität Würzburg

    Organisiert wird die Reihe von der Frauenkommission der Philosophischen Fakultät II in Zusammenarbeit mit der Fachschaftsvertretung der Fakultät.

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    Sprechblasen und Blickwendungen

    Mit seinen Residenzvorlesungen will das Institut für Philosophie der Uni Würzburg nicht nur Studierende und Lehrende ansprechen, sondern auch das außeruniversitäre Publikum. Die Reihe befasst sich in diesem Semester mit dem Thema „Blick und Bild“ und beginnt am 15. November. Sie wird vom Universitätsbund gefördert; die Vorträge finden jeweils donnerstags im Toscanasaal im Südflügel der Residenz statt.

    • 15. November: „Form und Reflexion. Grundlagen ästhetischer Bedeutungsbildung“, Prof. Dr. Andrea Esser (Marburg)
    • 29. November: „Die Sprechblase. Zur artifiziellen Präsenz der Comic-Figur“, Prof. Dr. Lambert Wiesing (Jena)
    • 10. Januar: „Blickwendungen – Aisthetische Resonanzen“, PD Dr. Georg Stenger (Würzburg)
    • 24. Januar: „Blicke ins und aus dem Bild“, Prof. Dr. Michael Lüthy (Berlin)

     

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    Impfpflicht gegen Pandemien

    In der Vortragsreihe „Die UNO an der Uni – Interdisziplinäre Einblicke in globale Fragen“ geht es am Mittwoch, 21. November, um dieses Thema: „Impfpflicht erforderlich zur Pandemie-Vorbeugung!?“ Die Veranstaltung ist öffentlich und beginnt um 19.15 Uhr im Hörsaal I der Alten Universität in der Domerschulstraße 16. Es sprechen die Professoren Uwe G. Liebert vom Institut für Virologie der Universität Leipzig und Eckhard Pache von der Würzburger Juristischen Fakultät. Der Eintritt ist frei; im Anschluss findet eine Diskussion statt. Veranstalter der Vortragsreihe ist die UN Association Würzburg e.V. Auf deren Homepage gibt es weitere Informationen: www.una-wuerzburg.de

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    Ruchti-Stiftung fördert die Wissenschaft

    Die Wilhelm H. Ruchti-Stiftung zur Förderung der Wissenschaften an der Universität Würzburg nimmt ab sofort Förderanträge für 2008 entgegen. Die Stiftung vergibt Zuschüsse für wissenschaftliche Werke, sie fördert Tagungen, Kongresse und Vorträge und hilft bei der Anschaffung von Forschungsgeräten sowie der Finanzierung von Forschungsreisen. Anträge sind bis spätestens 31. März zu richten an den Vorstand der Wilhelm H. Ruchti-Stiftung, Virchowstraße 1A (Achtung! Ab 15. Dezember neue Postadresse Virchowstraße 10), 97072 Würzburg. Antragsformulare und weitere Informationen gibt es auf der Internetseite der Stiftung: www.ruchti-stiftung.de

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    Personalia

    PD Dr. Ekkehard Geidel, Gymnasiallehrer, Gymnasium Soltau, wird vom 15.10.2007 bis zur endgültigen Besetzung der Stelle, längstens jedoch bis 09.02.2008 auf der Planstelle eines Universitätsprofessors der BesGr. W2 für Didaktik der Chemie beschäftigt.

    Der emeritierte Professor Dr. Dr. Gundolf Keil, Geschichte der Medizin, bekam vom Research Board and Department des American Biographical Institute die Gold Medal for Germany verliehen.

    Dr. Michael Leibold, Akademischer Rat zur Anstellung, Institut für Kulturwissenschaften Ost- und Südasiens, wurde mit Wirkung vom 01.11.2007 unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zum Akademischen Rat ernannt.

    Prof. Dr. Heidrun Moll, Institut für Molekulare Infektionsbiologie, wurde vom Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit Wirkung vom 01.11.2007 für drei weitere Jahre als Mitglied in den Senats- und Bewilligungsausschuss für Graduiertenkollegs berufen.

    Prof. Dr. Gisela Müller-Brandeck-Bocquet, Institut für Politikwissenschaft und Sozialforschung, wurde für die Amtszeit vom 01.10.2007 bis 30.09.2009 zur Frauenbeauftragten der Philosophischen Fakultät II gewählt. Zu ihrer Stellvertreterin wurde die Gymnasialpädagogin Prof. Dr. Dorit Bosse gewählt.

    Dr. Stefanie Schmahl wurde mit Wirkung vom 25.10.2007 zur Universitätsprofessorin der BesGr. W3 für deutsches und ausländisches öffentliches Recht, Völkerrecht und Europarecht ernannt.

    PD Dr. Armin Stock, persönlicher und wissenschaftlicher Referent des Universitätspräsidenten, wurde mit Wirkung vom 01.11.2007 unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zum Akademischen Rat ernannt.

    Prof. Dr. Ana Maria Waaga-Gasser, Chirurgische Klinik und Poliklinik I, wurde mit Wirkung vom 02.11.2007 in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit berufen.

    Dienstjubiläen

    25 Jahre

    Renate Göbel, Universitätsklinikum, am 10. November

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