Intern
Studierendenvertretung

Studiengebühren weg - das Licht geht aus?

07.11.2012

Mit dem durch die Freien WählerInnen in die Wege geleiteten Volksbegehren entstand in der Landesregierung in den letzten Wochen die seit Jahren geforderte - ernsthafte - Diskussion über die Abschaffung der Studiengebühren, die wir als Studierendenvertretung nachdrücklich begrüßen. Mit jeder kommenden Sitzung des Landtags könnte die Uni-Maut bereits in naher Zukunft Geschichte sein!

Dennoch bangen viele Studierende um den Erhalt des Lehrbetriebs und damit der Studierbarkeit ihres eigenen Studiengangs. Betroffen sind in Würzburg beinahe 200 Stellen, die auf Grund mangelnder Finanzierung durch den Freistaat aus Studiengebühren geschaffen werden mussten. Werden diese Mittel nicht kompensiert, werden einige Teile der Universität das Licht aus machen müssen!

 

Die Studierendenvertretung der Universität Würzburg fordert, gemeinsam mit Hochschulen und befürwortenden Parteien, nicht nur die ledigliche Abschaffung der Studiengebühren, sondern gleichzeitig die volle Kompensation der Gelder durch den Freistaat.

Fakt ist, dass die seit 2007 erhobenen Studiengebühren schon lange nicht mehr der Verbesserung, sondern dem alleinigen Erhalt der Lehre und Grundausstattung an den Universitäten dienen! Dies ist nicht nur die Auffassung der Studierendenvertretung, sondern auch vieler Hochschulpräsidenten.

 

Über die Ausgestaltung der Kompensationszahlungen wurde in den politischen Debatten bisher nur wenig geredet. Die Landes-ASten-Konferenz Bayern (LAK Bayern) hat vergangenen Freitag ein einfaches, auf vier Säulen basierendes System zur Ausgleichung der fehlenden Gelder vorgestellt.

 

Diese vier Prinzipien sind im Einzelnen:

1. Hochschulen, welche die Gebührenhöhe reduziert haben, dürfen für ihr sorgsames Haushalten nicht bestraft werden. Wer weniger genommen hat, darf nicht weniger bekommen.

2. Das Prinzip Geld folgt Studierenden muss beibehalten werden. Hochschulen, die viele neue Studierende gewinnen, sollen auch zukünftig finanziell belohnt werden und einen festgelegten Betrag pro Studentin bzw. Student erhalten.

3. Die Abschaffungsdividende durch eingesparte Verwaltungskosten, wegfallende Zahlungen für den Studienkredit und geringere Abgaben im Länderfinanzausgleich sollte den Hochschulen zu Gute kommen: Die pro Studentin bzw. Student von den Hochschulen verlangte Gebührenhöhe sollte daher die Ausgangsgröße für die Berechnung eines durchschnittlichen Pro-Kopf Betrages sein.

4. Die Kompensationsmittel sollen nur den Lehr- und Lernbedingungen zu Gute kommen. Die paritätisch besetzten Kommissionen, in denen Studierende ihre Erfahrungen zur Verbesserung der Studienqualität einbringen, haben sich bewährt. Nur wenn die studentische Mitsprache erhalten bleibt, können studentische Projekte bei der Mittelverteilung ihrer Bedeutung entsprechend berücksichtigt werden.

 

Der Vorsitzende des Sprecherinnen und Sprecherrates der Universität Würzburg, Eduard Göbl dazu: "Studiengebühren müssen nicht nur abgeschafft werden, der Freistaat muss endlich seine Pflichten als Bildungsträger wahrnehmen und für eine Ausfinanzierung der Universitäten Sorge tragen!" Göbl weiter, "Schon viel zu lange hält sich der Freistaat fein raus, wenn es darum geht die Lehre an seinen Hochschulen nachhaltig umzusetzen!"

 

Die Studierendenvertretung sieht in diesen Wochen die Blaupause, die nicht nur Raum für die öffentliche Diskussion bietet, jetzt ist es an der Zeit den wohlwollenden Worten endlich Taten folgen zu lassen - Herr Ministerpräsident!

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