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Universitätsarchiv

Stiftung 1582

Die Stiftung der Universität 1582

Geschichtliches: Die Stiftung durch Julius Echter von Mespelbrunn

An jedem 11. Mai feiert die Universität Würzburg ihre Stiftung durch den Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn im Jahre 1582. Die Gründung einer Universität war ein sich in mehreren Schritten vollziehender Prozess. Unabdingbare Voraussetzung für eine voll anerkannte Universität war die Privilegierung durch die Universalgewalten der Zeit. Das von Maximilian II. ausgestellte kaiserliche Privileg wurde am 11. Mai 1575, das von Gregor XIII. ausgefertigte päpstliche Privileg, welches ausdrücklich auf die erste Universitätsgründung von 1402 Bezug nahm, wurde am 28. März 1576 ausgestellt. Die eigentliche Einweihung der Universität durch ihren Stifter Julius Echter, dessen Namen als Julius-Universität sie bis zum Übergang an Bayern alleine führte, war am 2. Januar 1582 feierlich erfolgt. Als Grundstock dienten das 1567 von Fürstbischof Friedrich von Wirsberg gegründete Gymnasium, das in die Hände des in dieser Zeit in der katholischen Bildung im Sinne der tridentinischen Reform dominierenden Jesuitenordens gegeben worden war sowie das jesuitische geistliche Seminar. Für die Universität beschränkte Echter jedoch den Einfluss der Jesuiten und behielt sich selbst als Landesherr die letzte Entscheidungsgewalt vor. Eine Jesuitenuniversität wurde die Wiedergründung daher nicht. Dennoch war ihr bedeutender Einfluss auf die Universität auch in der räumlichen Nähe erkennbar, wurde die Universität doch direkt an das Jesuitenkolleg angrenzend auf dem Gelände des aufgelösten Klosters St. Ulrich erbaut.

Julius Echter wurde der erste Rektor und der erste Kanzler der Universität und verdeutlichte die enge Verbundenheit mit seiner Stiftung, die das Wappen Julius Echters führt, durch die Beisetzung seines Herzens in der Universitätskirche.
 

Fragliches: das Datum des Stiftungsfestes

Die Jahrhundertjubiläen wurden, des besseren Wetters wegen, im Juli oder August gefeiert (so 1682, 1782 und 1882). Nur die vierte Säkularfeier 1982 fand am inzwischen üblich gewordenen Tag des Stiftungsfestes, dem 11. Mai statt. Allerdings ist nicht der 11. Mai sondern der 2. Januar der Tag der Stiftung der Universität. Bis in das Jahr 1896 wurde das Stiftungsfest auch am zweiten Tag des Jahres begangen. Mit dem Bezug der Neuen Universität am Sanderring stand der Universität für ihr Stiftungsfest nun jedoch eine mehr als 1.000 Personen fassende Aula zur Verfügung.

Da in der Universitätssatzung von 1891 der Vorlesungsbeginn nach den Weihnachtsferien vom 2. auf den 8. Januar verlegt worden war, musste mit einem Festakt vor leeren Bänken gerechnet werden, da die Studenten und die meisten Professoren noch abwesend waren. Dies hatte sich schon in den vorangegangenen Jahren gezeigt. Daher wurde die Verlegung des Gedenktages unter dem damaligen Rektor Schell beschlossen. Zur Auswahl als neuer Termin für das Stiftungsfest standen der 18. März als Geburtstag Julius Echters, der 1. Dezember als Tag seiner Bischofswahl, der 5. Oktober als Todestag, der 28. März als Tag der Verleihung des päpstlichen Privilegs sowie der dann vom Senat einstimmig gewählte 11. Mai als Tag des kaiserlichen Gründungsprivilegs.

Autor: Marcus Holtz