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Experteninterview mit Robert F. Zaal

05.04.2021

Mit über 30 Jahren Erfahrung in der Beratung von Fach- und Führungskräften und einer breit gefächerten Ausbildung, u.a. zum IPE Kinder- und Jugendcoach, ist der Diplom-Betriebswirt seit 1997 als selbstständiger Trainer und Coach tätig.

Was für ein Studium / was für eine Ausbildung haben Sie durchlaufen?
BWL-Studium mit Weiterbildungen im Bereich Kommunikation, Coaching, Mediation, Verhandlung und Cultural Diversity.

Welche Erkenntnisse in Ihrem Studium / Ihrer Ausbildung waren prägend für Ihre heutige Tätigkeit?
Während der Studienzeit habe ich gelernt, selbstständig Inhalte zu erarbeiten und analytisch zu denken. Das Studium hat eine solide Basis gelegt, mehr nicht. Darauf gilt es aufzubauen. Das Lernen beginnt so richtig erst nach dem Studium mit der Praxis.

Was war Ihr „schrägster“ Nebenjob?
Nebenjobs habe ich während der gesamten Schul- und Studienzeit gehabt – Zeitungen austragen, Einzelhandel, Bau, Fabrikarbeit, Cafeteria, Vertrieb usw... – Auf dem Bau zu arbeiten härtet ab und ermöglicht es, harte körperliche Arbeit zu erfahren.

Welche Kompetenzen sollte man – aus Ihrer Sicht – bereits vor dem Berufseinstieg trainieren?
Auf jeden Fall gilt es, die Sozialkompetenzen zu trainieren. Fachkompetenz allein ist nie ausreichend. Gerade in einer globalen Geschäftswelt sind Kompetenzen wie Kommunikations- und Teamfähigkeit, interkulturelle Sensitivität und Empathie außerordentlich wichtig. Die Globalisierung erfordert außerdem Sprachkompetenz. Zudem ist ein Erkennen der eigenen Stärken, Potenziale und Talente sehr, sehr wichtig.

Was würden Sie rückblickend in Ihrem Studium besser planen, wenn Sie dieses noch einmal beeinflussen könnten?
Wenn ich es noch einmal neu gestalten könnte, würde ich einerseits auf PRAXIS viel mehr Wert legen. Des Weiteren würde ich auf jeden Fall längere Auslands-/Studienaufenthalte in mehreren Ländern integrieren.

Wie alt waren Sie, als Sie ins aktive Berufsleben eingestiegen sind?
25 Jahre.

Was war das prägendste Erlebnis / ein Schlüsselereignis Ihrer bisherigen Karriere?
Das prägendste Erlebnis ist für mich eher eine Erkenntnis, nämlich dass man das tun sollte, was man ist. Authentisch zu bleiben, im Einklang mit sich und den eigenen Werten, ist eine Grundvoraussetzung für eine gesunde Entwicklung der Karriere und der eigenen Persönlichkeit.

Wenn Sie noch einmal ein Praktikum machen könnten, was würden Sie gerne ausprobieren?
Ein Praktikum in einer internationalen Organisation!

Welche Herausforderungen sehen Sie auf Ihre Branche in den nächsten 20 Jahren zukommen?
Die größte Herausforderung bei Trainings und Coachings sehe ich in der Positionierung auf dem Markt und im Bereich Personal Branding. Viele Menschen wollen in den Bereichen Training und Coaching arbeiten. Sie haben sehr unterschiedliche Fähigkeiten. Sich hier aus der Masse positiv mit seinem Angebot hervorzutun, wird nach meiner Auffassung mitunter die größte Herausforderung sein.

Was geben Sie Ihren Praktikanten für deren Zukunft mit auf den Weg?
So früh wie möglich sich mit den eigenen Stärken, Fähigkeiten und Kompetenzen zu beschäftigen. Nur dann, wenn Menschen diese realistisch einschätzen, können sie gesunde und für sich nachhaltige Entscheidungen für die Karriere und das Leben treffen. Zudem ist es extrem wichtig, frühzeitig mit der Suche nach der eigenen Berufung bzw. Lebensmission zu beginnen.

Von Dominik Wenske

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