25 BEBUC-Professuren im Kongo

Die Professoren Gerhard Bringmann aus Würzburg und Virima Mudogo aus Kinshasa in der Demokratische Republik Kongo haben vor fast 20 Jahren das Stipendienprogramm BEBUC und später den Förderverein Uni Kinshasa (fUNIKIN) aus der Taufe gehoben. Ziel war es, herausragenden Studentinnen und Studenten die Möglichkeit zu bieten, schnell und effizient zu studieren und dann eine Hochschullaufbahn einzuschlagen.

Wie erfolgreich dieses Programm ist, zeigt nicht zuletzt die Tatsache, dass soeben eine frühere Stipendiatin, Salomé Kahindo Mwanamolo, zur Associate Professor an der Unversité Catholique du Graben (UCG) in Butembo ernannt wurde. Sie glänzte durch ihre interdisziplinäre Doktorarbeit mit dem Titel „Spatial Distribution of Agricultural Productions and Environmental Services: An Economic Analysis“, die sie 2022 erfolgreich abschloss.

Ökonomie und Landwirtschaft miteinander verbunden

Salomé Kahindo Mwanamolo wuchs in einer ländlichen Umgebung auf, in der die Ausbildung von Mädchen nicht priorisiert wird. Trotzdem hat sie an der UCG im Jahr 2016 im Fachgebiet Ökonomie graduiert und dann ihren Master in „Environmental, Energy and Transport Economics“ an der Universität Montpellier in Frankreich begonnen. In ihrer Masterarbeit befasste sich die junge Wissenschaftlerin mit dem Thema „Environmental Economics, Food Security and Agricultural Policies”. Immer gehörte sie zu den Besten ihres Jahrgangs, so dass es BEBUC nicht schwerfiel, sie stets mit einem Stipendium zu unterstützen.

„Sowohl im Masterstudium als auch bei der Promotion wurden Ökonomie und Landwirtschaft in idealer Weise miteinander verwoben. Damit ist Salomé für den Kongo eine wichtige Lehrkraft und wird die UCG bereichern“, schreibt der Förderverein Uni Kinshasa in einer Pressemitteilung. Lehr- und Forschungserfahrung habe sie bereits reichlich gesammelt: an Universitäten im Kongo (UCG) und in Frankreich in Burgund, in Caen (Normandie) und zuletzt in Lille.

Seit März 2024 lehrt Salomé Kahindo Mwanamolo in Butembo. Sie hat damit nicht nur die 25. Professur inne, deren Inhaber oder Inhaberin zuvor von BEBUC unterstützt wurde, sondern ist damit auch die vierte Professorin an dieser Universität im östlichen Kongo und die zweite an ihrer Fakultät. „Sie ist ein wunderbares Vorbild für alle Studentinnen, die sich auf den Weg einer akademischen Karriere machen wollen, auch wenn dieser Weg steinig ist. Wir sind stolz auf sie! Ganz BEBUC gratuliert“, so die Pressemitteilung weiter.

Das BEBUC-Programm

Hintergrund für den Start des BEBUC-Programms war die Beobachtung, dass der Anteil älterer Professoren im Kongo sehr groß und kaum Nachwuchs in Sicht war. Zusätzlich gab es das Problem, dass es dort damals fast nur Bachelor-Studiengänge und kaum eine Möglichkeit für ein Masterstudium gab, geschweige denn für eine Promotion, um sich für eine Professur zu qualifizieren.

Der Ansatz von BEBUC und fUNIKIN zielt deshalb darauf ab, begabte Schüler und Schülerinnen durch Stipendien zu animieren, effizient zu studieren. Bachelor-Studierende bekommen Unterstützung im Kongo und Hilfe bei einem Masterstudium und einer anschließenden Promotion im Ausland. Dank eines ausgefeilten Netzwerks können die Besten an internationale Arbeitskreise vermittelt werden.

Tatsächlich sind viele Stipendiatinnen und Stipendiaten nach ihrer Promotion in die Demokratische Republik Kongo zurückgekehrt; viele haben sich für eine Professur beworben – nicht weniger als 25 von ihnen auch erfolgreich. Das gesamte Programm wurde bisher großzügig von der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung unterstützt.

Mehr Informationen: www.bebuc.org